Teheran: Kurdische Schriftstellerin im Gefängnis im Hungerstreik

Die kurdische Schriftstellerin Mozhgan Kavousi (Mujgan Kewsî) ist im Evin-Gefängnis in Teheran in einen Hungerstreik getreten, um eine Haftaussetzung und Kontakt zu ihrer Familie durchzusetzen.

Die kurdische Schriftstellerin, Dokumentarfilmerin und Aktivistin Mozhgan Kavousi (Mujgan Kewsî) ist seit dem 1. September im Evin-Gefängnis in der iranischen Hauptstadt Teheran im Hungerstreik. Mit ihrer Aktion will sie eine Haftaussetzung durchsetzen und fordert Kontakt zu ihrer Familie. Das teilt die Menschenrechtsorganisation „Kurdish Human Rights Network“ mit.

Kavousi ist im November 2019 in ihrer Wohnung in Kelardascht in der Provinz Mazandaran im Nordiran festgenommen worden. Nach einem Monat kam sie gegen eine Kaution im Höhe von 100 Millionen Toman frei. Im Dezember 2019 wurde sie wegen Mitgliedschaft in der Demokratischen Partei Kurdistan-Iran, Störung der öffentlichen Ordnung und „Propaganda gegen den Staat“ zu einer mehrjährigen Freiheitsstrafe verurteilt, die sie seit Mai verbüßt.

Im Zuge der Corona-Pandemie ist für Tausende Gefangene im Iran die Verbüßung von Haftstrafen ausgesetzt worden. Nach Angaben der Nachrichtenagentur JinNews haben männliche Gefangene in Evin ein uneingeschränktes Telefonrecht. Bei Frauen ist das Telefonrecht auf eine halbe Stunde wöchentlich beschränkt.