Studie zu Prostitution im Iran

Im Zentrum für Frauenstudien an der Teheraner Universität ist eine Studie zu Prostitution im Iran vorgestellt worden.

Die Soziologieprofessorin und Direktorin des Zentrums für Frauenstudien an der Universität Teheran, Jaleh Shaditalab, hat eine Studie zu Prostitution im Iran vorgestellt. „Prostitution ist kein neues Phänomen“, erklärte Shaditalab, „wichtig ist es, die Ursachen zu erforschen“.

Für die Studie wurde eine Umfrage mit 300 Prostituierten durchgeführt. Zur sozialen und wirtschaftlichen Situation der Frauen vor Beginn ihrer Tätigkeit führte Shaditalab aus, 23 Prozent der Befragten hätten Drogen genommen und zwölf Prozent seien im Gefängnis gewesen. „77 Prozent gaben an, sich erstmalig prostituiert zu haben, um Medikamente kaufen zu können. Neun Prozent wurden von ihren Ehemännern und 18 Prozent von Angehörigen, insbesondere ihren Vätern, zur Prostitution gezwungen“, so die Professorin.

Die meisten Frauen seien jung, 70 Prozent der Befragten übten ihre Tätigkeit weniger als fünf Jahre aus. 80 Prozent hätten vorher keine andere Arbeit gehabt. 43 Prozent seien arbeitslos, 15 Prozent Hausfrauen gewesen. Von den Frauen, die vor ihrer Tätigkeit als Prostituierte gearbeitet hätten, seien acht Prozent Beamtin, sieben Prozent Sekretärin, vier Prozent Verkäuferin, sieben Prozent Friseurin, fünf Prozent Arbeiterin und zwei Prozent im illegalen Medikamentenhandel tätig gewesen. In allen Fällen habe das Einkommen nicht für den Lebensunterhalt ausgereicht.

Zum Alter, Familien- und Bildungsstand erklärte die Soziologieprofessorin: „Die meisten Frauen haben mit zwanzig Jahren mit der Prostitution begonnen. Erstmalig geheiratet haben sie im Alter zwischen 15 und 18 Jahren. Von den Befragten waren elf Prozent verheiratet, der Rest war ledig, geschieden oder verwitwet. Sechs Prozent waren Analphabetinnen, 14 Prozent hatten einen Universitätsabschluss.“