Polizei greift „stillen Frauenprotest“ an: 14 Festnahmen

In Amed hat die Polizei einen stillen Protest der „stehenden Frauen“ angegriffen. Bei der Aktion in Solidarität mit der seit 133 Tagen hungerstreikenden Politikerin Leyla Güven kam zu 14 Festnahmen.

Mit äußerster Aggression hat die türkische Polizei in der nordkurdischen Provinzhauptstadt Amed (Diyarbakir) einen stillen Protest „stehender Frauen“ angegriffen. Es kam zu 14 Festnahmen.

Die Protestaktion fand in Solidarität mit der HDP-Politikerin Leyla Güven im Künsler*innenviertel im Zentrum der Metropole statt. Die Abgeordnete, die zugleich Ko-Vorsitzende des zivilgesellschaftlichen Zusammenschluss DTK (Demokratischer Gesellschaftskongress) ist, befindet sich seit mehr als vier Monaten in einem Hungerstreik, mit dem sie die Aufhebung der Isolation des PKK-Gründers Abdullah Öcalan fordert. Die „stehenden Frauen“ teilen die Forderung Leyla Güvens nach Beendigung der erschwerten Isolationshaftbedingungen Öcalans auf der türkischen Gefängnisinsel Imrali.

Bei den Festgenommenen handelt es sich unter anderem um die Lokalpolitikerinnen Rewşen Karademir (Ko-Vorsitzende des DBP-Provinzverbands), Demet Özkaran (Ko-Vorsitzende des HDP-Kreisverbands Bajarê Nû/Yenişehir), Sevim Coşkun (Ko-Vorsitzende des HDP-Kreisverbands Sûr), Nevriye Çur (Mitglied im HDP-Parteirat) sowie die TJA-Aktivistinnen Safiye Akdağ, Remziye Sızıcı, Ronda Bat, Halime Akyol, Leyla İnal, Ayten Aytin und Ayfer Bakır.

Die Frauen befinden sich in Gewahrsam in der Bezirkspolizeidirektion. Wann und ob mit einer Freilassung zu rechnen ist, ist im Moment nicht absehbar.