Operation gegen Frauenstrukturen: Fünf Freilassungen in Amed

Von über zwei Dutzend in Amed im Rahmen eines Ermittlungsverfahrens gegen Frauenstrukturen der kurdischen Zivilgesellschaft festgenommenen Aktivistinnen sind fünf wieder auf freien Fuß gesetzt worden. 21 weitere werden morgen an ein Gericht überstellt.

Fünf von insgesamt 26 Aktivistinnen, die diese Woche in der nordkurdischen Metropole Amed (türk. Diyarbakir) im Rahmen eines Ermittlungsverfahrens gegen Frauenstrukturen der kurdischen Zivilgesellschaft festgenommen wurden, sind fünf auf richterliche Anordnung wieder auf freien Fuß gesetzt worden. Bei den Frauen handelt es sich um die 70-jährige Hayriye Demir Türkekul und Aklime Hanas (57), die Mitglieder der Initiative der Friedensmütter sind, Rabia Ataş vom Gefangenensolidaritätsverein TUAY-DER, die TJA-Aktivistin Zeynep Suncak sowie Gülşen Güneş, Bezirksratsmitglied der HDP-Fraktion in Bajarê Nû (Yenişehir).

Wie in den Verfahren gegen die meisten politisch aktiven Kurdinnen und Kurden in der Türkei üblich, basieren die Anschuldigungen gegen die Frauen auf Aussagen namentlich geheim gehaltener Zeugen. Den Festgenommenen wird die Teilnahme an Protesten, Demonstrationen und Veranstaltungen vorgeworfen. Der genaue Umfang der Vorwürfe ist unklar, da die Ermittlungsakte unter Geheimhaltung gestellt wurde.

Die weiteren 21 Frauen, die nach wie vor in der Antiterrorzentrale der Polizei in Amed in Gewahrsam sind, sollen am Freitag an das Gericht überstellt werden. Nach sieben Aktivistinnen, gegen die auf Grundlage des Verfahrens eine Anordnung zur Festnahme vorliegt, wird weiterhin gefahndet.