Am 9. Januar wurde Melek Ipek aus Döşemealtı bei Antalya verhaftet. Die junge Frau hatte ihren Peiniger, der sie fesselte, misshandelte, sexualisierte Gewalt an ihr verübte und ihr und ihren Kindern mit Ermordung drohte, in Notwehr erschossen. Nach der Verhaftung protestierten viele Frauen gegen die Justizentscheidung. Ipek sandte nun über ihren Anwalt Ahmet Onaran eine Botschaft nach draußen. Onaran teilte die Nachricht Ipeks über Twitter.

„Wenigstens gibt es hier keine Schläge“

Darin hieß es: „Sie hat gesagt, sie vermisse ihre Töchter sehr und bedanke sich für die Unterstützung, die Aufmerksamkeit und die Gebete so vieler Menschen. Sie werde bald Gerechtigkeit erhalten und ihre Kinder in die Arme schließen. Auf die Frage, wie es ihr gehe, antwortete sie: ‚Wenigstens gibt es hier keine Schläge.‘“

Haftbeschwerde angekündigt

Onaran kündigte Haftbeschwerde an und äußerte seine Überzeugung, dass Ipek bei „gründlicher Prüfung des Tatbestandes“ freigelassen werde. Er fuhr fort: „Ich möchte im Namen von Melek Ipek und ihrer Familie den Hunderten von Anwälten danken, die ehrenamtlich bei diesem Verfahren Unterstützung leisten und zum Ausdruck gebracht haben, dass sie diesen Fall bis zum Ende verfolgen werden. Dieser Dank gilt auch den Millionen Menschen, die Nachrichten in den sozialen Medien geteilt haben, um die Stimme von Melek Ipek zu sein, aber auch den Nichtregierungsorganisationen und all jenen, die Meleks rechtmäßigen Kampf unterstützen.“