Männer in Wan fordern rosa Busse

In Wan sammeln Männer Unterschriften für die Einführung von „rosa Sonderbussen für Frauen“. Frauenorganisationen protestieren gegen die Verdrängung von Frauen aus dem öffentlichen Raum.

Eine Gruppe Männer, die in Wan unter dem Namen „Initiative zivile Solidarität“ tätig ist, sammelt an sieben verschiedenen Stellen in der Stadt Unterschriften für die Einführung von rosafarbenen Sonderbussen für Frauen.

In der Türkei werden in immer mehr Städten im öffentlichen Nahverkehr Sonderfahrzeuge für Frauen eingesetzt. In Urfa gibt es rosafarbene Busse, in Sivas „rosa Taxis“, in Bursa „rosa Wagons“ und in Malatya „rosa Trambusse“. In Istanbul wurde die Einführung von so genannten „Positiv-Bussen“ angekündigt.

In Wan haben 13 Einrichtungen, darunter die Frauenkooperative YAKAKOOP, diese Initiative in einer gemeinsamen Erklärung als „diskriminierend und ausgrenzend“ abgelehnt. Die Forderung von Männern nach Sonderbussen für Frauen sei „anmaßend“ und es sei unakzeptabel, dass Männer für Frauen Entscheidungen treffen wollten. Die Bewegungsfreiheit von Frauen solle damit eingeschränkt werden.

Weiter heißt es in der Erklärung:

„Gewalt gegen Frauen, Übergriffe und Vergewaltigungen können nur verhindert werden, wenn sich in den Köpfen etwas ändert und es eine ernstzunehmende Strafverfolgung gibt. Sonderfahrzeuge sind keine Lösung. Ihre Einführung würde bedeuten, dass Frauen, die nicht in rosa Busse steigen wollen, ernste Probleme bekommen und unter Druck gesetzt werden. Übergriffige Männer werden dadurch ermuntert. Männer müssen lernen, Frauen zu akzeptieren. Frauen im öffentlichen Raum abzusondern, wird nicht zu einer Beendigung von Übergriffen führen, sondern andere Probleme auslösen.“