Leichnam von Guerillakämpferin an Familie übergeben

Die sterblichen Überreste der im Juli in der Botan-Region gefallenen Guerillakämpferin Dicle Üzüm sind zur Bestattung freigegeben worden. Sie soll nun in ihrer Geburtsstadt Êlih beerdigt werden. Es fehlen jedoch Teile des Leichnams.

Der Leichnam der Guerillakämpferin Dicle Üzüm ist von den Behörden in Colemêrg (tr. Hakkari) zur Bestattung freigegeben worden. Sie soll nun in ihrer Geburtsstadt Êlih (Batman) beerdigt werden. Dicle Üzüm, die der Frauenguerilla YJA Star angehörte und deren Nom de Guerre Jîn Ronî lautete, ist am 26. Juli bei einem Luftangriff im Zuge einer Militäroperation in Meydana bei Colemêrg ums Leben gekommen. Eine zweite Kämpferin geriet verletzt in Gefangenschaft.

Da die körperliche Unversehrtheit von Dicle Üzüm infolge des Luftangriffs nicht mehr gegeben war, konnten ihre sterblichen Überreste duch die Angehörigen nicht identifiziert werden. Erst mittels eines DNA-Abgleichs wurde die Identität der Kämpferin eindeutig festgestellt. Auf das Ergebnis warteten die Eltern bereits seit dem 27. Juli.

Keine Hinweise zum Verbleib von Gülgeş Tatlı

Derweil ist die Kämpferin Gülgeş Tatlı (Gulgeş Zîlan Serhat), die im Zuge derselben Operation festgenommen wurde, nach wie vor verschwunden. War die Kämpferin nach ihrer Gefangennahme noch in ein Krankenhaus in Colemêrg gebracht worden – nach Angehörigenangaben erlitt sie Verletzungen an Beinen, Armen und im Rückenbereich – gilt sie seit dem 4. August als vermisst. An diesem Tag wurde sie wieder zurück zur Provinzkommandantur der türkischen Militärpolizei gebracht. Weder ihre Familie noch deren Rechtsbeistand und auch der Menschenrechtsverein IHD konnten bisher keine Informationen über den derzeitigen Aufenthaltsort der Kämpferin einholen. Es wird befürchtet, dass Tatlı gefoltert wird.