Lêgerîn: Eine Frau mit einem eigenen Willen

Als ich noch zu Hause war, dachte ich immer, dass nur Männer Waffen benutzen können. Die ganze Gesellschaft hat so gedacht. Ich war unglaublich aufgeregt, als ich das erste Mal eine Waffe in die Hand genommen habe.

Ihr Name ist Lêgerîn, die Suchende. Auf der Suche nach der Wahrheit hat sie den Weg der Freiheit eingeschlagen. Sie war im schmutzigen Rad des Systems gefangen und drohte darin zu ersticken. Es gelang ihr, sich daraus zu befreien, aber bis dahin erlebte sie eine schwere Zeit. Als sie die PKK kennenlernte, keimte Hoffnung in ihr auf. Je besser sie die Bewegung kennenlernte, desto mehr fühlte sie sich ihr verbunden. Jetzt ist sie auf dem Weg, zu einer Kommandantin zu werden.

Lêgerîn stammt aus dem Gebiet Jawaro in Hewraman. Von der Zeit vor ihrem Beitritt zur Guerilla und der weiteren Entwicklung erzählt sie: „Ich war immer auf der Suche nach der Wahrheit und habe ständig versucht, die Organisation, mich und das Leben besser kennenzulernen. Die Bewegung hat mich zu dem gemacht, was ich bin: Eine Frau mit einem eigenen Willen.

Als ich noch zu Hause war, dachte ich immer, dass nur Männer Waffen benutzen können. Die ganze Gesellschaft hat so gedacht. Ich war unglaublich aufgeregt, als ich das erste Mal eine Waffe in die Hand genommen habe. Und als ich den ersten Schuss abgegeben habe, hat es sich angefühlt, als ob mit der Kugel meine ganze Wut hervorkommt. Innerhalb des Systems lag mein Leben in der Hand von anderen. Ich hatte nicht das Recht, selbst etwas zu sagen. Ich konnte jederzeit mit jemandem verheiratet und irgendwo hingeschickt werden. Jetzt habe ich eine Waffe in der Hand und laufe mit großer Selbstsicherheit durch die Berge. Ich bin mutig und gehöre zu den Menschen, vor denen der Feind sich fürchtet.“

Als Lêgerîn noch zu Hause war, hatte sie mit der staatlichen Antipropaganda gegen die PJAK zu kämpfen. Jetzt ist sie Guerillakämpferin und erlebt selbst, dass die PJAK als eine Partei mit ethischen Grundsätzen innerhalb der Bevölkerung arbeitet:

„Der Staat macht Antipropaganda gegen die PJAK. Die Menschen sollten diesen schmutzigen Geschichten keinen Glauben schenken. Die PJAK arbeitet Tag und Nacht auf der Basis der Philosophie Abdullah Öcalans für die Freiheit der unterdrückten Völker. Der Willen und die Führungsrolle von Frauen steht dabei im Vordergrund.

Der Feind betreibt diese Antipropaganda, weil er nicht gegen die PJAK ankommt. Das habe ich begriffen, als ich mich selbst angeschlossen habe. In den anderen Teilen Kurdistans werden solche Behauptungen nicht aufgestellt, weil die Bevölkerung inzwischen ein großes Bewusstsein hat. Für junge Frauen, die gegen das bestehende System aufbegehren, ist unsere Bewegung der beste Ort. Vor allem die jungen Frauen und Männer in Hewraman müssen dem System Einhalt gebieten und dürfen den Lügen keinen Glauben schenken.“