JXK-Aktion in Mainz: „Bis alle Frauen frei sind“

Mit einer Bilderausstellung der etwas anderen Art zum 25. November hat die Mainzer Ortsgruppe des kurdischen Studierendenverbands JXK ein Zeichen gegen Gewalt an Mädchen und Frauen gesetzt.

Der internationale Kampftag gegen jegliche Form von Gewalt an Frauen findet am heutigen 25. November 2020 zum sechzigsten Mal statt. Gewalt gegen Mädchen und Frauen ist weltweit eine der am weitesten verbreiteten Menschenrechtsverletzungen. Die Vereinten Nationen riefen den Gedenk- und Aktionstag nach der Ermordung der Mirabal-Schwestern in der Dominikanischen Republik aus, um insbesondere staatliche Akteure an ihre Verantwortung für den Schutz von Mädchen und Frauen zu erinnern. Patria, Minerva und Maria Teresa Mirabal wurden am 25. November 1960 vom militärischen Geheimdienst nach monatelanger Folter getötet. Die drei Frauen waren Teil der „Movimiento Revolucionario 14 de Junio“ und beteiligten sich am Widerstand gegen die Diktatur von Rafael Trujillo.

Die Mainzer Ortsgruppe des kurdischen Studierendenverbands JXK hat den Jahrestag zum Anlass genommen, um auch in der Landeshauptstadt von Rheinland-Pfalz ein deutliches Zeichen zu setzen und das Thema Gewalt gegen Frauen aus der Tabuzone in die Öffentlichkeit zu bringen. Die Aktivistinnen brachten hierfür Plakate mit den Konterfeis von Frauen, die patriarchalische Gewalt erfahren haben und Opfer von Femizid wurden, in der Mainzer Innenstadt an. Unter anderem waren es Bilder der PKK-Mitbegründerin und Revolutionärin Sakine Cansız, die im Januar 2013 von einem türkischen Agenten in Paris erschossen wurde, von Hevrîn Xelef, der Generalsekretärin der Zukunftspartei Syriens, die letztes Jahr im Oktober in Rojava von pro-türkischen Dschihadisten hingerichtet wurde, und von Marielle Franco, Stadträtin in Rio de Janeiro, die sich noch kurz vor ihrem gewaltsamen Tod im März 2018 gegen Polizeigewalt und extralegale Hinrichtungen ausgesprochen hatte. Die spontane „Ausstellung“ der JXK sorgte für große Aufmerksamkeit, viele Passantinnen und Passanten blieben stehen und lasen sich die Geschichten der ermordeten Frauen durch.

Kämpfen, bis alle Frauen frei sind

„Wir sind gegen jegliche Art von Gewalt gegen Frauen. Wir sagen nein zu Femizid, Diskriminierung und Sexismus. Die klassischen und verankerten Denkweisen oder Rollenbilder müssen gebrochen werden. Solange Frauen unterdrückt und ihrer Freiheit beraubt werden, solange werden auch wir nicht aufhören, dagegen anzukämpfen. Denn nur durch die Befreiung der Frau ist eine freie Gesellschaft möglich“, erklärten die Aktivistinnen.