„Jin Jiyan Azadî“ auf Stadtbussen in Wan

Zum internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen am 25. November wirbt die Stadtverwaltung von Wan im öffentlichen Nahverkehr für die Kampagne „Gemeinsam gegen Gewalt“. Die kommunalen Projekte zur Förderung von Frauen sind in Gefahr.

25. November: Gemeinsam gegen Gewalt

Die Stadtbusse in Wan (tr. Van) haben zum internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen ein neues Outfit bekommen. Die Stadtverwaltung wirbt auf den lilafarbenen Bussen für eine gemeinsame Kampagne aller von der DEM-Partei regierten Gemeinden in der Türkei. Mit der auf ein Jahr angelegten Kampagne „Gemeinsam gegen Gewalt“ sollen strukturelle Lösungen geschaffen und die Forderungen von Frauen in der Kommunalpolitik sichtbar gemacht werden. „Wir wollen den kollektiven Widerstand der Frauen stärken“, sagten DEM-Bürgermeisterinnen vergangene Woche bei der Vorstellung der Kampagne in Amed.

Auf den Bussen steht auf Kurmancî und Türkisch der Slogan „Frau Leben Freiheit“

Zugleich ist in Wan mit der Ausgabe der Jinkart für den öffentlichen Nahverkehr begonnen worden. Die Jinkart ist ein städtisches Projekt zur Förderung der Teilnahme von Frauen am öffentlichen Leben und kann bei der Verkehrsabteilung im Rathaus beantragt werden. Das Angebot beinhaltet bis zu sechzig kostenlose Fahrten monatlich und Begünstigungen für kulturelle Veranstaltungen.

Frauenprojekte durch Zwangsverwaltung gefährdet

In Wan und anderen DEM-regierten Gemeinden werden seit den Kommunalwahlen im März Projekte ins Leben gerufen, um Frauen zu wirtschaftlicher Unabhängigkeit zu verhelfen, Gewalt gegen Frauen zu bekämpfen und Frauenforschung zu betreiben. Mittlerweile sind sieben Gemeinden vom türkischen Innenministerium unter Zwangsverwaltung gestellt worden, zwei davon wurden von CHP-Bürgermeistern regiert. Die von den Ko-Bürgermeister:innen der DEM-Partei in den letzten Monaten initiierten Projekte für Frauen werden von den staatlichen Treuhändern gestoppt, so auch die Jinkart in Mêrdîn. Zudem wurde das gesamte Veranstaltungsprogramm der Stadtverwaltung von Mêrdîn zum 25. November gestrichen.