Internationalistinnen protestieren gegen türkisches Massaker

Internationalistinnen in Rojava haben in Helîncê gegen die türkischen Massaker an der Zivilbevölkerung protestiert. In dem Dorf bei Kobanê sind vor zwei Wochen drei Frauen bei einem gezielten Drohnenangriff getötet worden.

In Rojava lebende Internationalistinnen haben in Helîncê gegen die Massaker des türkischen Staates an Frauen protestiert. In dem westlich von Kobanê gelegenen Dorf sind am 23. Juni Zehra Berkel, Hebûn Mele Xelîl und Amina Waysî bei einem gezielten Drohneneinsatz ums Leben gekommen. Zehra Berkel und Hebûn Mele Xelîl waren Aktivistinnen des Frauendachverbands Kongreya Star, Amina Waysî war die Besitzerin des bombardierten Wohnhauses.

Die Internationalistinnen gaben auf Englisch und Kurdisch eine Erklärung ab, in der sie an das IS-Massaker vom 25. Juni 2015 in Kobanê erinnerten und auf den historischen Widerstand gegen die islamistische Terrormiliz hinwiesen. „Als internationalistische Frauen fordern wir, dass der türkische Staat für seine in Syrien begangenen Verbrechen vor einen internationalen Gerichtshof gestellt wird“, hieß es in der Erklärung. Der türkische Staat greife gezielt Frauen an und wolle die gesamte Opposition vernichten.

Dossier über dreifachen Femizid

Kongreya Star und die Kampagne „Women Defend Rojava“ haben unterdessen ein Dossier über den dreifachen Femidiz in Kobanê veröffentlicht. „Es wirft ein Licht auf die Rolle der drei Frauen, die sich als Mitglieder der Frauenbewegung oder Aktivistinnen für die Verbesserung der Lebensbedingungen der Frauen in Nord- und Ostsyrien sowie im Mittleren Osten einsetzten. Es wirft einen Blick auf die patriarchale Mentalität des türkischen Staates, der mit seinen Angriffen in Nord- und Ostsyrien weiterhin Kriegsverbrechen begeht und dabei gezielte Angriffe auf Frauen durchführt, insbesondere auf jene, die sich im Kampf gegen das Patriarchat organisieren. Seit Jahren organisieren sich die Frauen in Nord- und Ostsyrien und kämpfen gegen die patriarchale Mentalität sowie für eine Veränderung der Gesellschaft auf der Grundlage der Befreiung der Frauen. Von Anfang an spielte Kongra Star als Frauenbewegung in Rojava eine wichtige Rolle für die Frauenbefreiung und wurde aufgebaut, um die Frauen zu stärken und zu organisieren. Aber auch hier wird versucht, diese Schritte der Frauen zu zerstören. Als Frauenbewegung Kongra Star und als Frauen weltweit werden wir aufgrund jener Femizide nicht still stehen. Wir sind bereit, uns zu verteidigen und sowohl Femizid als auch der patriarchalen Mentalität ein für alle Mal ein Ende zu setzen“, so der in Nord- und Ostsyrien aktive Frauenverband.