„In Rojava wurde der gesellschaftliche Zusammenhalt geschaffen“

Eine Delegation mit Frauen aus verschiedenen Ländern hat eine Reise nach Rojava durchgeführt. Consuela Nunez ist eine der Teilnehmerinnen und ist begeistert über den dort geschaffenen gesellschaftlichen Zusammenhalt.

Eine siebenköpfige internationale Delegation, bestehend aus Frauen aus verschiedenen Ländern, hat eine Reise nach Rojava durchgeführt, um sich die gesellschaftliche, politische und humanitäre Lage vor Ort anzuschauen. Consuelo Nunez, die als Sprecherin der Feministinnen aus Madrid an der Delegation teilnahm, hat unserer Nachrichtenagentur ihre Eindrücke und Erlebnisse mitgeteilt. Nunez verwies zunächst auf die Menschenrechtsverletzungen der Türkei im Norden Syriens und ging auf die Schwierigkeiten ein, welche die aus Efrîn geflohene Bevölkerung derzeit durchleiden muss. „Wir müssen eine Antwort auf die Hoffnungen dieser Menschen bieten, wieder in ihre Heimat zurückkehren zu können. Denn aktuell sind die Familien voneinander getrennt. Eltern und Kinder leben getrennt voneinander. Das darf nicht sein“, so Nunez.

Am meisten habe sie der Kampf für die Freiheit der Frauen in Rojava begeistert. „Auch wie der gesellschaftliche Zusammenhalt rund um die Ideen Öcalans geschaffen wurde, durfte ich miterleben. Das hat mir noch Mal deutlich gemacht, wie gespalten und individualistisch das Leben in Europa ist“, so Nunez

Die Feministin aus Madrid berichtet, dass sie schnell von den Erzählungen über die Revolution in Rojava begeistert wurde. „Besonders in der Efrîn-Phase haben wir alle sehr intensiv gearbeitet, um auf die Situation aufmerksam zu machen“, erklärt sie und fährt wie folgt fort: „Nun werden die Menschen in Efrîn aus ihrer Heimat vertrieben, während Erdoğan wegen vermeintlicher Flüchtlingshilfe Gelder von anderen Staaten kassiert. Er will sein Land zum EU-Mitglied machen und tritt dabei weiter die Menschenrechte mit Füßen.“

Die Tochter von Consuela Nunez hatte als Journalstin lange Zeit die Entwicklungen in Nordkurdistan mitverfolgt, sich später allerdings dazu entschieden, Teil des Rojava Widerstandes zu werden. Wie sie als Mutter die Entscheidung ihrer Tochter aufnimmt, beschreibt sie mit folgenden Worten: „Als sie zuerst sagte, dass sie nach Rojava will, hatte ich als Mutter natürlich Angst, weil in der Region ja der Krieg vorherrscht. Später habe ich vor Ort gesehen, wie glücklich sie ist und dass sie für ihr Leben einen Sinn gefunden hat. Das hat mich glücklich und stolz gemacht. Und ich habe mich dazu entschlossen, auch dem Weg meiner Tochter folgen.“