Hanau: Erinnern heißt kämpfen – Kämpfen für Veränderung!
Anlässlich des Jahrestages des faschistischen Anschlags in Hanau ruft das Berliner Komitee von Women Defend Rojava dazu auf, sich an den Gedenkkundgebungen und Demonstrationen zu beteiligen.
Anlässlich des Jahrestages des faschistischen Anschlags in Hanau ruft das Berliner Komitee von Women Defend Rojava dazu auf, sich an den Gedenkkundgebungen und Demonstrationen zu beteiligen.
Das Berliner Komitee von Women Defend Rojava ruft dazu auf, sich an den Gedenkkundgebungen und Demonstrationen anlässlich des Jahrestages des faschistischen Anschlags in Hanau zu beteiligen und die Namen der Ermordeten überall sichtbar zu machen.
Im Aufruf des Komitees heißt es:
Am 19. Februar 2021 ist der faschistische Anschlag in Hanau nun ein Jahr her. Seit einem Jahr sind Fatih Saraçoğlu, Ferhat Unvar, Gökhan Gültekin, Hamza Kurtović, Kaloyan Velkov, Mercedes Kierpacz, Said Nesar Hashemi, Sedat Gürbüz und Vili Viorel Păun nicht mehr unter uns – sie wurden von einem Rassisten ermordet.
Sie wurden ermordet, weil sie nicht in die rassistische Weltanschauung des Täters passten.
Rassismus und Faschismus haben System und sind keine Einzelfälle
Hanau war kein Einzelfall und die Hintergründe zeigen, dass der Anschlag System hat. Am Tag der Tat war die Polizei, trotz nur 300 Meter Luftlinie Entfernung, nicht zu erreichen. Des Weiteren stellte sich im Nachhinein heraus, dass die Sicherheitsbehörden den Notausgang in der Shisha-Bar, einer der Tatorte, verschlossen hatte, um die Menschen bei Razzien von einer Flucht abhalten zu können. Das macht uns unfassbar wütend. Dieser Fakt zeigt, wie tief Rassismus und Faschismus im deutschen Staat sitzen, damit einher geht die Notwendigkeit, dass wir uns gemeinsam von unten organisieren und selbstverteidigen müssen.
Der Staat und seine Sicherheitsbehörden versuchen mit allen Mitteln das rassistische und faschistische Gesicht zu verstecken und das System, welches hinter dem Anschlag in Hanau und Halle, dem Mord an Walter Lübcke, dem NSU steckt, zu verheimlichen. Doch es liegt auf der Hand, dass all diese Anschläge keine Einzelfälle sind. Uns ist klar, dass sich so wenig seit Hanau verändert hat, weil der Rassismus und Faschismus hierzulande System haben und es eben kein Einzelfall war.
Erinnern heißt kämpfen – Kämpfen für Veränderung!
Es ist wichtig, dass wir uns täglich an die Ermordeten erinnern und dafür sorgen, dass sie nicht in Vergessenheit geraten. Ohne den konstanten Druck der Angehörigen und den massiven Widerstand von Migrant_innen wäre Hanau wahrscheinlich als weiterer Einzelfall in Vergessenheit geraten. Als Women Defend Rojava Komitee Berlin schließen wir uns den Forderungen der Initiative 19. Februar an und fordern ebenfalls Taten statt Worte: Erinnerung, Gerechtigkeit Aufklärung und Konsequenzen.
Wir rufen euch dazu auf, dafür zu sorgen, dass die Namen niemals in Vergessenheit geraten. Lasst sie überall sichtbar werden. Decken wir gemeinsam das patriarchale, faschistische und rassistische Gesicht des Staates auf und zeigen wir, dass wir mit solch einer Mentalität nicht leben wollen und können.
Schließen wir uns zusammen und kämpfen für eine befreite Gesellschaft, in der die patriarchale, rassistische und faschistische Gewalt ein Ende findet. Nehmen wir uns bei unserem Widerstand ein Beispiel, an all den Menschen die ihr Leben für die Freiheit ließen. Sorgen wir dafür, dass sich Hanau nicht wiederholt und dass keine Familie mehr um ihr Kind weinen muss.
Schließt euch in Berlin den Kundgebungen um 16 Uhr an: Leopoldplatz, Oranienplatz, Rathaus Neukölln. Um 17 Uhr findet eine Kundgebung auf dem Alexanderplatz statt. Kommt am Samstag, den 20. Februar 2021 zur antifaschistischen Demonstration, die um 14 Uhr am S-Bhf Hermannstraße beginnt. Lasst uns laut und viele sein - Kein Vergeben, Kein Vergessen!