Guerilla und Volk sind untrennbar miteinander verbunden

Kampferinnen der Frauenguerilla YJA-Star erklären: „Die Guerilla und das Volk sind untrennbar miteinander verbunden. Wir haben uns entschieden, für unser Volk in die Berge zu gehen. Die Völker Kurdistans wissen das.“

Die YJA-Star-Kämpferinnen Eylem Mazlum und Vejin Qamişlo sind bei der Guerilla im Zagros-Gebirge. Gegenüber ANF haben sie sich über das Guerillaleben, den Krieg und die Lage der Bevölkerung geäußert.

Es gibt kein gutes Leben im türkischen Staat“

Eylem Mazlum beschreibt das Guerillaleben im Zagros-Gebirge mit eigenen Worten: „Das Leben als Guerillakämpferin im Zagros erfordert große Kraft, die Menschen lernen hier die Stärke des eigenen Willens kennen. Der türkische Staat praktiziert hier eine intensive Spezialkriegspolitik. Das zeigt nicht die Stärke, sondern die Schwäche des Staates. Wir hören über Funk jeden Tag diese Appelle: ‚Ergebt euch, wir übergeben euch euren Familien, lebt ein gutes Leben, heiratet, werdet glücklich‘ und ähnliches rufen sie. Sie rufen zur Sklaverei an der Seite eines Mannes, zur Kapitulation auf. Der türkische Staat hält sich weder an das Kriegsrecht noch an ethische Grundsätze oder seine eigenen Regeln. Jeder weiß, dass es unter dem Regime des türkischen Staates kein gutes Leben gibt. Der schönste Ort sind die freien Berge Kurdistans.

Gegen die Bevölkerung wird ein Spezialkrieg geführt. Der türkische Staat weiß, wie viel Wert uns die Bevölkerung beimisst. Deswegen greift er Frauen und junge Menschen an. Er gibt den Mädchen aus Dorfschützerfamilien Waffen, stellt sie an die Spitze der Soldaten und benutzt sie gegen uns. So versucht er, das Bild der freien Frau gegen uns zu richten. Diese Frauen sollten nachdenken, sie sollten ihr Gewissen befragen und logisch denken. Sie sollten von der Liebe zu ihren Henkern Abstand nehmen.“

Mit der Zunahme der Gewalt wächst auch der Aufstand“

Die Kämpferin Vejin Qamişlo sagt über die Frauenorganisierung und die staatliche Repression dagegen: „Die Machthaber fürchten sich vor der Organisierung und Stärke von Frauen. Deswegen wenden sie noch mehr Gewalt und Repression gegen Frauen an. Die Frauen müssen ihre eigene Kraft erkennen, ihre Organisierung ausbauen und Selbstverteidigungsmethoden entwickeln. Sie kämpfen gegen die Unterdrückung durch die patriarchalen Mentalität. Dieser Kampf muss ausgebaut werden. Mit der Steigerung des Anspruchs auf Freiheit kommt es es jedoch zu Folter und Gewalt, mit denen das Patriarchat seine Herrschaft durchsetzen will. Und während die Gewalt wächst, nimmt der Aufstand ebenfalls immer größere Ausmaße an. Die Haltung von Rêber Apo [Abdullah Öcalan] zur Frauenfrage und die Projekte, die er entwickelt hat, sind weltweit bekannt. Selbst der Staat erkennt die Bedeutung von Rêber Apo und richtet seine Politik danach aus.“

Der Staat fürchtet die Frauen

Vejin Qamişlo schließt mit den Worten: „Die Frauen haben den Staat schon lange verstanden und sie greifen ihn an. Das sollten sie noch mehr auf der Grundlage der Selbstverteidigung tun. Jedes Lebewesen verteidigt sich selbst. Lernen, sich selbst entwickeln, lesen, Waffen benutzen und über ihre Benutzung Wissen sammeln – das alles sind Formen der Selbstverteidigung. Selbstverteidigung beinhaltet auch die Verteidigung der eigenen Werte. Die Guerilla und das Volk sind untrennbar miteinander verbunden. Wir haben uns entschieden, für unser Volk in die Berge zu gehen. Die Völker Kurdistans wissen das ebenso wie der Staat. Niemand sollte sich von der Spezialkriegspolitik des Staates täuschen lassen.“