Anlässlich ihres Todestages haben Angehörige und Freund:innen das Grab von Ekin Ceren Doğruak besucht. Die 1981 als Tochter einer türkischen Familie in Ankara geborene Soziologin, die sich bei der kurdischen Frauenbewegung „Amara“ nannte, starb vor 16 Jahren bei einem tödlichen Autounfall in der Nähe der südkurdischen Kleinstadt Qeladizê. Bei dem Unglück am 31. Mai 2005 verlor auch die deutsche Internationalistin Uta Schneiderbanger (Nûdem) ihr Leben. Die beiden Aktivistinnen befanden sich auf dem Rückweg von der III. Generalversammlung des Volkskongresses Kurdistans (Kongra Gel) nach Europa, als es zu dem Unfall kam.
Ekin Ceren Doğruak liegt auf dem Karşıyaka-Friedhof in ihrer Geburtsstadt begraben. Zum Grabbesuch kamen dort heute ihre Eltern Hülya und Nusret Doğruak, die HDP-Abgeordnete Fatma Kurtulan, Vorstandsmitglieder des Provinzverbands der Partei sowie Freund:innen zusammen. In Reden wurde von persönlichen Erlebnissen mit der Internationalistin berichtet. Es waren bewegende Momente.
Ekin Ceren Doğruak
Kurtulan: Der Schmerz über ihren Verlust lässt nicht nach
Fatma Kurtulan lernte Ekin Ceren Doğruak zur Zeit der HADEP (Partei der Demokratie des Volkes) kennen. Beide waren im Frauenrat der 1994 gegründeten Partei, die 2003 durch das türkische Verfassungsgericht verboten wurde, aktiv. „Ekin war eine Person, die bei allen, die sie kennenlernen konnten, tiefe Spuren hinterlassen hat. Ich kann mit Stolz sagen, dass ich ihr begegnet bin und wir für eine Weile denselben Weg gegangen sind“, sagte Kurtulan. „Seit Jahren ist Ekin nicht mehr bei uns, aber der Schmerz in unserem Herzen um ihren Verlust lässt nicht nach. Wir können dieser Frau würdig sein, wenn wir den Kampf an der Stelle aufnehmen, wo sie ihn beenden musste.“
Nusret Doğruak: Amara lebt im Kampf weiter
Das letzte Wort hatte Nusret Doğruak, der Vater von Ekin Ceren Doğruak. „Meine Tochter lebt im Kampf ihrer Weggefährt:innen weiter“, sagte er. „Sie haben uns zu keinem Zeitpunkt verlassen, wurden unsere Söhne, Töchter, Freund:innen, Genoss:innen. Sie haben ihre Kinder nach Ekin Ceren benannt. Als Eltern sind wir ihnen zutiefst verbunden.“