Mit einem langen Abschlussapplaus und „Jin Jiyan Azadi“-Rufen endete am Sonntag der Kongress von „Gemeinsam Kämpfen“. Etwa 60 Frauen und Menschen weiterer unterdrückter Geschlechter waren für zwei Tage zusammengekommen, um die politische Situation weltweit, die Perspektive feministischer Kämpfe und ihre Strategien für Solidaritäts- und Aufbauarbeit in Verbindung zur kurdischen Bewegung zu bewerten.
Eine Teilnehmerin erklärte nach Ende der Veranstaltung: „Wir sind dieses Wochenende enorm wichtige Schritte gegangen. Wir haben eine Verantwortung in dieser globalen Krise, der wir uns stellen müssen. Unsere Arbeiten nehmen darin zwar manchmal unterschiedliche Formen an, aber wir lernen immer mehr, dass wir gemeinsam stärker sind. Genau für so etwas sind solche Kongresse wichtig. “
Internationalistisch gegen den Krieg
Die seit 2017 bestehende Organisierung „Gemeinsam Kämpfen“ versteht sich seit ihrer Gründung in enger Verbundenheit zur kurdischen Frauenbewegung. Die Solidarität mit den Kämpfen nahm daher immer einen wichtigen Stellenwert ein. Gerade durch die letzten Wochen, in denen der türkische Staat seine Angriffe auf die kurdische Bevölkerung täglich intensivierte, war diese Dringlichkeit auch auf dem Kongress deutlich zu spüren. Die Redner:innen machten an diesem Wochenende mehrfach deutlich, wie eng Patriachat, Krieg und die derzeitigen Angriffe in Kurdistan miteinander verflochten sind. Die gezielten Drohnenangriffe des türkischen Staates auf Kämpferinnen und Volksvertreterinnen seien ein direkter Angriff auf die Errungenschaften einer Revolution, die die Frauen in den Mittelpunkt stellt.
Feministischer Ausdruck in allen Bereichen
War der erste Tag vor allem von einem Austausch politischer Analysen geprägt, fokussierte sich der Sonntag darauf, die vielfältigen Themenfelder der feministischen Organisierung in Verbindung miteinander zu setzen. So soll beispielsweise der Kampf gegen Krieg und Militarisierung weiterhin eine zentrale Säule von Gemeinsam Kämpfen sein. Am Rheinmetall-Entwaffnen-Camp, das vom 30. August bis 4. September in Kassel stattfindet, werde man sich daher mit einem starken feministischen Ausdruck beteiligen. Auch in den anderen Bereichen der politischen Arbeit werde man künftig enger zusammenzurücken und so mehr Kraft zu entwickeln.
„Ich gehe mit sehr viel Optimismus nach Hause“, erklärt eine weitere Teilnehmende, „und freue mich darauf, an all dem weiterzuarbeiten, mit dem wir dieses Wochenende begonnen haben. Das ist erst der Anfang!“