Gedenken an drei kurdische Revolutionärinnen in Frankfurt

Auf einer Gedenkveranstaltung in Frankfurt für die vor sechs Jahren in Paris vom türkischen Geheimdienst ermordeten Kurdinnen ist Solidarität mit Leyla Güven und ihrem Hungerstreik bekundet worden.

In Frankfurt hat eine Gedenkveranstaltung für die drei kurdischen Revolutionärinnen Sakine Cansız, Fidan Doğan und Leyla Şaylemez stattgefunden. An der von der Internationalen Freien Frauenstiftung und den kurdischen Frauenräten aus Hessen organisierten Veranstaltung ‚Sê Jinên Azad’ (Drei freie Frauen) im Saalbau Titus Forum nahmen neben zahlreichen weiteren Gästen Metin Cansız, der Bruder von Sakine Cansız, die Eltern von Leyla Şaylemez, die Eltern des 2003 gefallenen Guerillakommandanten Engin Sincer sowie Mustafa Temizkan, dessen Mutter Leyla Güven seit 75 Tagen im Gefängnis von Amed (Diyarbakir) im Hungerstreik ist, teil.

Moderiert wurde die Veranstaltung in deutscher Sprache von Helin Dirik und auf Kurdisch von Gule Algünerhan. Im Namen der Kurdischen Frauenbewegung in Europa (TJK-E) hielt Nûpel Munzur eine Ansprache, in der sie erklärte, dass es bei dem vom türkischen Geheimdienst MIT in Paris ausgeführten Attentat auf Sakine Cansız, Fidan Doğan und Leyla Şaylemez nicht mehr um die Frage gehe, wer ihre Mörder gewesen sind, sondern wie sie zur Rechenschaft gezogen werden können. „Das gemeinsame Ziel von Sakine, Fidan und Leyla war die Frauenbefreiung. Für die Freiheit zahlen wir einen hohen Preis. Wir verlieren jeden Tag wertvolle Freundinnen, aber wir sind heute hier mit der Kraft, den uns diese Freundinnen gegeben haben. Aus unserem Kampf sind Tausende Frauen wie Sakine, Fidan und Leyla hervorgegangen“, so die Vertreterin der Frauenbewegung.

Auf der Veranstaltung wurde auch auf den seit 75 Tagen andauernden Hungerstreik der kurdischen Politikerin Leyla Güven gegen die Isolation Abdullah Öcalans aufmerksam gemacht und ein Filmbeitrag über ihr Leben gezeigt.