Selbstbestimmung und Selbstorganisierung im 3. Weltkrieg
In Berlin findet heute die „Frauenkonferenz für den Frieden. Selbstbestimmung und Selbstorganisierung im 3. Weltkrieg” statt, Veranstaltungsort ist das Verlagsgebäude Neues Deutschland am Franz-Mehring-Platz 1. Hinter der Konferenz steht ein Aktionsbündnis von Cenî – Kurdisches Frauenbüro für Frieden e.V., der Kampagne Women Defend Rojava, KJAR (Gemeinschaft der freien Frauen Ostkurdistans), der feministischen Organisation Gemeinsam Kämpfen und die Junge Frauen Kommunen. Die Veranstalterinnen erwarten 250 teilnehmenden Frauen.
„Die Eskalation von Kriegen und das Erstarken faschistischer Kräfte weltweit machen es notwendig, dass wir als Frauen im Rahmen dieser Konferenz zusammenzukommen“, sagte Alina in einer Mitteilung der Veranstalterinnen. „Es ist wichtig, dass mehr und mehr Menschen, insbesondere Frauen, verstehen, dass die aktuellen Kriege im Sudan, in Tigray, in Palästina, in Kurdistan und in der Ukraine sowie die antidemokratischen Entwicklungen Teil eines Phänomens sind, das wir als Dritten Weltkrieg bezeichnen und in dem immer größere Eskalationsstufen drohen. Der extreme Anstieg an Feminiziden und patriarchaler Gewalt, an Umweltkatastrophen, an Repressionen, an Fluchtbewegungen und an Militarisierung sind nur einige Auswirkungen davon.“
Alina erläuterte: „Das heutige Programm der Konferenz wird in Form einer Analyse der politischen Lage tiefgründiger auf diese Entwicklungen eingehen. Vertreterinnen aus Afrika, Abya Yala (Selbstbezeichnung indigener Bevölkerung für Lateinamerika), Europa, Südostasien und dem Nahen Osten werden ihre Perspektiven auf die Weltsituation teilen. In Workshops zu den Themen Spezialkrieg, Kriegsindustrie, Ökozid, Widerstand und Friedensbewegung sowie bei dem abschließenden Panel wird die Frage im Mittelpunkt stehen, welche Rolle Frauen im Widerstand und in Friedensprozessen einnehmen, und wie sich Frauen von patriarchalen Definitionen befreien und sich organisiert verteidigen können. Der Tag wird danach mit gemeinsamen Essen und einem Kulturprogramm zu einem Abschluss finden.“
„Es ist an der Zeit, dass wir als Frauen aufstehen, uns an die Seite unserer Schwestern auf der ganzen Welt stellen und das 21. Jahrhundert zu dem Jahrhundert der Frau, der Befreiung und des Friedens machen“, fasste Alina die Bedeutung der Frauenkonferenz zusammen.
Die Frauenkonferenz für den Frieden ist Teil einer langfristigen Strategie, die 2018 mit der 1. Internationalen Frauenkonferenz „Revolution in the Making“ in Frankfurt am Main begann und das Ziel hat, Frauen weltweit politische Selbstwirksamkeit zu geben und angelehnt an den Demokratischen Konföderalismus einen Weltfrauenkonföderalismus aufzubauen.