Femizid in Çilaxa: Frau von Schwiegervater erschossen

Im nordostsyrischen Çilaxa ist eine Frau offenbar von ihrem Schwiegervater ermordet worden.

In der nordostsyrischen Kleinstadt Çilaxa ist eine Frau offenbar von ihrem Schwiegervater ermordet worden. Wie die in Rojava ansässige Agentur Hawarnews (ANHA) berichtet, handelt es sich bei dem Femizidopfer um die Kurdin Nûjîn Xelîl. Sie soll mit einer Pistole von Ebas Hemke erschossen worden sein. Ob der Mann bereits gefasst wurde, ist noch unklar. Die innere Sicherheit hat Ermittlungen eingeleitet, hält detaillierte Informationen aber vorerst noch zurück.

Auch über das Motiv für den Femizid und den genauen Ablauf und Zeitpunkt der Tat ist noch nichts bekannt. Das Krankenhaus von Çilaxa hat den Leichnam von Nûjîn Xelîl bereits zur Bestatttung freigegeben. Am Abend wurde sie von ihrer Familie beigesetzt, heißt es.

2020 sind in den Autonomiegebieten von Nord- und Ostsyrien mindestens 16 Frauen Opfer eines Femizids geworden. Die meisten Frauenmorde ereigneten sich während den pandemiebedingten Ausgangsbeschränkungen zwischen März und Juni. Im August wurde in Kobanê eine schwangere 19-Jährige von ihrem Bruder ermordet. Ein weiterer Femizid in dem Kanton hatte sich im Februar vergangenen Jahres ereignet. Damals hatte ein 53-jähriger Mann seine 30 Jahre alte Ehefrau und den gemeinsamen Sohn (7) in ein Waldgebiet verschleppt und zu Tode gesteinigt. Anschließend stellte er sich den Sicherheitskräften. Im Januar wurde der Mann deshalb von einem Volksgericht zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt.