Feministischer Rat Hannover auf Ni-Una-Menos-Platz

An Himmelfahrt – auch „Vater-“ oder „Männertag“ genannt – organisierte der Feministische Rat Hannover eine Kundgebung auf dem Ni-Una-Menos-Platz, um deutlich zu machen: „Das ist unser Platz!“

Der Ni-Una-Menos-Platz wurde am 8. März 2020 im Rahmen der Demonstration zum internationalen Frauenkampftag nach der feministischen Bewegung aus Lateinamerika benannt, die sich gegen tödliche Gewalt gegen FLTI*Q richtet. Die Benennung der Goseriede in Hannovers Innenstadt war ein Akt feministischer Selbstermächtigung. Seither wird auf dem Platz regelmäßig FLTI*Q gedacht, die von Feminiziden betroffen sind und ihr Leben aufgrund patriarchaler Gewalt verloren haben.

Da der gesetzliche Feiertag Himmelfahrt jährlich von Männer-Gruppen genutzt wird, um durch Innenstädte oder zu Ausflugszielen zu ziehen, sich zu betrinken, gegenüber FLTI*Q übergriffig und grenzüberschreitend zu werden und ihre toxische Männlichkeit zu zelebrieren, rief der Feministische Rat Hannover dazu auf, den Ni-Una-Menos-Platz an diesem Tag zu verteidigen.

Etwa 100 Menschen folgten dem Aufruf und kamen den Nachmittag über zusammen, um sich zu informieren, auszutauschen, Musik zu hören, sich gegenseitig zu bestärken, füreinander da zu sein und den öffentlichen Raum dafür zu nutzen. Es wurden Info- und Büchertische verschiedener feministischer Organisationen aufgebaut, Wünsche und Vorschläge zu Solidarität während der Corona-Krise formuliert, Redebeiträge gehalten, Plakate und Tücher bemalt.