Heute zog anlässlich des Feministischen Kampftages eine Demonstration mit über 4000 Teilnehmer:innen durch die Leipziger Innenstadt. Eingeladen hatte das Bündnis 8M Leipzig unter dem Motto „Feministisch kämpfen weltweit - Die Krisen stecken im System“. Das Bündnis ist ein Zusammenschluss vieler feministischer Gruppen und Einzelpersonen, die sich heute lautstark für eine gerechtere Welt eingesetzt haben.
„Auch wenn der 8. März nur einmal im Jahr ist, ist für FLINTA* immer Feministischer Kampftag. Sie sind tagtäglich von sexualisierter, transfeindlicher und häuslicher Gewalt betroffen - und das in der ganzen Welt“, so 8M Leipzig. Die Arbeit von FLINTA*, insbesondere die Sorgearbeit, werde oft weder gesehen noch bezahlt, betonen die Feministinnen. Das Bündnis unterstützte deswegen auch einen Streikaufruf von ver.di. Die Gewerkschaft rief zu einer Demonstration und anschließender Streikkundgebung ab 11 Uhr auf. Das Bündnis 8M Leipzig ist auch solidarisch mit internationalen FLINTA*, die etwa in Rojava, im Iran und in den USA für ihre Rechte und ihre Freiheit kämpfen.
Die Versammlung begann um 16 Uhr mit einer Kundgebung auf dem Marktplatz. Redebeiträge hielten das 8M-Bündnis und Femstreik Leipzig, die Antiklassistische Vernetzung, Catcalls of Leipzig, Feminista, Women Life Freedom, Abya Yala Libre und ver.di, außerdem sang eine feministische Singgruppe. Im Anschluss startete die Demonstration und zog über die Willy-Brandt-Straße zum Augustusplatz und Roßplatz, weiter über die Petersstraße und zurück zum Marktplatz. Im Vorfeld wurde die Demonstration von einer Programmwoche vom 2. bis 8. März begleitet.
„Wir freuen uns, dass sich heute über 4000 Menschen trotz der Kälte mit uns in der Leipziger Innenstadt versammelt und sich mit den Kämpfen von FLINTA* solidarisiert haben“, sagte Karla Meier, Pressesprecher:in des Bündnisses. „FLINTA* sind jeden Tag gegen Gewalt, Ausbeutung und Unterdrückung im patriarchalen kapitalistischen System ausgesetzt. Dieses System müssen wir überwinden und dafür werden wir weiter kämpfen“, betonte sie.
© Bündnis 8M Leipzig
Seit 1921 wird der 8. März als internationaler Frauentag bzw. feministischer Kampftag begangen. Über 100 Jahre später sehen viele Menschen noch immer einiges im Argen: ungleiche Bezahlung, ungerecht verteilte Sorgearbeit, Gewalt gegenüber Frauen, Lesben, inter, nichtbinären, trans und agender Personen (kurz: FLINTA*).