Feministinnen und Gewerkschafterinnen gemeinsam am 8. März
Das Bündnis 8. März Leipzig und Gewerkschafterinnen von ver.di gehen am 8. März für bessere Arbeitsbedingungen und eine gerechte Gesellschaft in Leipzig auf die Straße.
Das Bündnis 8. März Leipzig und Gewerkschafterinnen von ver.di gehen am 8. März für bessere Arbeitsbedingungen und eine gerechte Gesellschaft in Leipzig auf die Straße.
Die vereinte Dienstleistungsgewerkschaft ver.di ruft alle Beschäftigten der Kitas und Horte der Stadt Leipzig, dem städtischen Eigenbetrieb Behindertenhilfe, der Kommunalverwaltungen Stadt Leipzig, Stadt Schkeuditz, Stadt Brandis, Stadt Taucha, Kreis Leipzig, Gemeinde Mockrehna sowie der Deutschen Rentenversicherung Mitteldeutschland am 8. März zum Warnstreik auf. Der Streikaufruf wird vom Bündnis 8. März Leipzig unterstützt. Das Bündnis weist zudem auf die Bedeutung unbezahlter Sorgearbeit hin, welche oft zusätzlich zu den regulären Arbeitsstunden geleistet wird und einen erheblichen Teil dazu beiträgt, dass unsere Gesellschaft funktioniert.
Um 11 Uhr startet am Volkshaus in der Karl-Liebknecht-Str. 30 eine Demonstration der Streikenden zum Markt. Dort findet ab 12 Uhr die Streikkundgebung mit kämpferischer Mittagspause statt, bei der Unterstützer:innen gerne gesehen sind. Auf dem Marktplatz gibt es Mittagessen und Workshops bis von dort um 16 Uhr die Auftaktkundgebung mit anschließender Demo des 8M-Bündnis startet.
Der 8. März ist der internationale feministische Kampftag, an dem schon seit Jahrzehnten auf politische, wirtschaftliche und soziale Ungleichheiten zwischen den Geschlechtern aufmerksam gemacht wird. „Insbesondere im Sozial- und Erziehungsdienst, aber auch in der Kommunalverwaltung und der Deutschen Rentenversicherung arbeiten mehrheitlich Frauen und die geschlechtsspezifischen Ungerechtigkeiten zeigen sich deutlich: In den Branchen arbeiten 83 Prozent Frauen und die Arbeitsbedingungen sind meist schlecht. Geringe Entlohnung, hohe Arbeitsbelastung, Personalmangel und geringe gesellschaftliche Anerkennung für diese Arbeit sind Beispiele dafür. Die Arbeitgeber müssen ihren Teil zu einer gerechten Bezahlung beitragen!" so Claudia Kirsch von ver.di.
Für eine Aufwertung der Berufe des öffentlichen Dienstes in Bund und Kommunen fordert ver.di daher eine Lohnsteigerung von 10,5 Prozent, mindestens jedoch 500 Euro monatlich.
Das 8M-Bündnis unterstützt diese Forderungen und geht noch einen Schritt weiter, indem es auch auf die fehlende Anerkennung von unbezahlter Sorgearbeit hinweist. „Wir stecken in der Krise, weil Sorgearbeiten systematisch abgewertet werden. Das Wirtschaftssystem beruht auf der geschlechtlichen Arbeitsteilung und damit einhergehenden Ungerechtigkeiten. Wir sind noch immer weit von einem guten Leben für alle entfernt", so Karla Meier vom 8M-Bündnis.
Nicht zuletzt während der Corona-Pandemie wurde deutlich, dass vor allem Frauen und Queers in gesellschaftlich relevanten Bereichen wie der öffentlichen Daseinsvorsorge tätig sind. Auch im Privaten übernehmen sie die meiste unbezahlten Sorgearbeit wie Putzen, Kochen oder Kinderbetreuung. Oft werden diese Arbeiten auch an ärmere, meist Migrant:innen oder migrantisierte Menschen ausgelagert. Das 8M-Bündnis weist deshalb darauf hin, dass ihr feministisches Anliegen ist, sich gegen jede Form von Unterdrückung und Ausbeutung zu stellen. „Wir kämpfen als Feminist:innen und Gewerkschafter:innen gemeinsam am 8. März und darüber hinaus für bessere Arbeitsbedingungen und eine gerechte Gesellschaft – weltweit!“, so Meier.
Titelfoto: 8. März Demonstration in Leipzig 2022