Feministische Demonstration in Marburg zum Frauenkampftag
Gestern Abend hat in Marburg (Lahn) eine feministische Demonstration anlässlich des internationalen Frauenkampftages stattgefunden.
Gestern Abend hat in Marburg (Lahn) eine feministische Demonstration anlässlich des internationalen Frauenkampftages stattgefunden.
Rund 200 Menschen beteiligten sich an dem lautstarken und dynamischen Zug die durch die Marburger Innenstadt. Die Demonstration wurde von einem Frauen-Lesben-Trans-Block angeführt. An mehreren Orten wurden Redebeiträge zu aktuellen Themen gehalten.
Ein Redebeitrag kritisierte das Prostituiertenschutzgesetz als strukturelle Gewalt gegen Frauen. Die Gruppe d.i.s.s.i.d.e.n.t./iL Marburg verlas ein Grußwort der Frauenärztin Kristina Hähnel gegen den Abtreibungsparagraphen 219a. In einem Beitrag des offenen Antifa Treffen (OAT) wurde deutlich, warum Feminismus noch heute notwendig ist. Das Black_POC-Kollektiv rief zur Überwindung der Kluft zwischen weiß-deutschem Feminismus und dem Feminismus minorisierter, migrantischer und Black-POC Menschen auf. Das Autonome FrauenLesben-Referat möchte Antirassismus und Feminismus gemeinsam denken, die Vertreterinnen betonten die Wichtigkeit des Kampfes gegen Antifeminismus und reaktionäre Formierungen wie die neue Regierung in Österreich und riefen zur Solidarität mit der YPJ auf. Die Antifagruppe LISA2 sah patriarchale Kontinuitäten in Islamismus und Nationalismus, die es mit solidarischen gemeinsamen Perspektiven zu bekämpfen gelte. Die Marburger feministische internationalistische Jugend für den Demokratischen Konföderalismus (MarFiJDeKo) beschrieb, dass das Patriarchat weltweit anzufinden ist und insbesondere die Frauenbewegung in Kurdistan einen starken Kampf dagegen führt. Sie solidarisierte sich mit den YPJ, die in Efrîn den Angriffen des türkischen Militärs standhalten und die Frauenrevolution verteidigen.
Im Anschluss an den Redebeitrag schwenkten die Demonstrationsteilnehmer*innen Hunderte kleine YPJ-Fahnen, um ihre Solidarität auszudrücken und gegen das Verbot der Symbole der kurdischen Bewegung in Deutschland zu protestieren. Die Antifagruppe 5 kritisierte patriarchale Strukturen innerhalb der Linken und forderte ein konsequentes Zusammendenken von Antifaschismus und Feminismus.
Abschließend riefen die Organisatorinnen der Demonstration die anwesenden Männer auf, sich auch und vor allem außerhalb von öffentlichen Demonstrationen für feministische Fragen zu engagieren und ihre Genossinnnen darin zu unterstützen.