ESP ruft zu Protest gegen Festnahmen auf

Die stellvertretende ESP-Vorsitzende Beycan Taşkıran ruft nach der Festnahme von neun Frauen dazu auf, die Wut über die gegen organisierte Frauen gerichtete Repression auf die Straße zu tragen.

Beycan Taşkıran, stellvertretende Ko-Vorsitzende der sozialistischen Partei ESP, hat die Festnahme der Parteivorsitzenden Özlem Gümüştaş und weiterer Mitglieder als „Angriff gegen die Identität freier Frauen“ bezeichnet. Am Vormittag sind neun Frauen in Balıkesir in der Westtürkei festgenommen worden. Bei den Festgenommenen handelt es sich neben der Ko-Vorsitzenden der ESP um Mitglieder des Sozialistischen Frauenrats und eine HDP-Politikerin.

Taşkıran erklärte im TV-Sender Medya Haber: „Bei dieser Operation handelt es sich um einen Angriff auf die Identität der freien Frau. Es ist eine Operation gegen Frauen, die selbstbestimmt leben wollen.“ Die ESP-Politikerin verwies auf die Polizeiangriffe auf Gedenkveranstaltungen für den Anschlag in Pirsûs (türk. Suruç) und auf Protestaktionen gegen die Ermordung von Pınar Gültekin und erklärte: „Mit Festnahmen, Verhaftungen und ideologischen Angriffen sollen Frauen in die Kapitulation getrieben werden. Wer dieser staatlichen Politik widerspricht, wird sofort selbst zum Angriffsziel. Aus diesem Grund wird der Sozialistische Frauenrat angegriffen. Das haben wir bereits bei den Angriffen auf unsere Freundinnen von der TJA und dem HDP-Frauenrat gesehen.“

Taşkıran appelliert an alle Frauen: „Es gibt wütende Reaktionen auf die Festnahmen. Wir rufen dazu auf, diese Wut auf die Straße zu tragen. Wir haben schon immer gesagt, dass Frauen gemeinsam stark sind. Das werden wir in allen Bereichen des Lebens weiter organisieren. Als Widerstand gegen die Angriffe und für eine würdevolle und freie Zukunft müssen wir auf die Straßen gehen.“