Duisburg: Protest gegen Femizid

Nach dem Femizid an einer 19-Jährigen durch ihren Ehemann und dem versuchten Mord an ihrem 17 Monate alten Baby in Duisburg haben Frauenorganisationen protestiert.

Am Sonntag verübte ein 25-Jähriger in Duisburg-Vierlinden einen Femizid an seiner Ehefrau und versuchte ihr 17 Monate altes Kind zu töten. Der Mann hatte die Frau und das Kind gezielt angefahren und dann mit Schlägen und Tritten traktiert. Die 19-jährige Frau erlag am Sonntagnachmittag ihren schweren Verletzungen, während das Kleinkind weiter in Lebensgefahr schwebt.


Anlässlich dieses Verbrechens riefen der Frauenrat Asya Yüksel und die Gruppen Zora, Young Struggle, Courage und Pride Rebellion zum gemeinsamen Protest in Vierlinden auf. An dem Platz versammelten sich viele Menschen, insbesondere auch Anwohner:innen, um der Ermordeten zu gedenken und das Verbrechen zu verurteilen. Rednerinnen kritisierten, dass solche Verbrechen immer wieder als „Einzeltaten“ und „Familiendramen“ angesehen und so relativiert und verschleiert würden. Femizide müssten endlich beim Namen genannt werden. Die Kundgebung endete unter der Parole „Jin, Jiyan, Azadî“ – „Frau, Leben, Freiheit“.

Fast jeden dritten Tag ein Femizid in Deutschland

In Deutschland starben in diesem Jahr bereits mindestens 82 Frauen durch die Hand eines Mannes. Das heißt, dass fast jeden dritten Tag eine Frau in Deutschland durch patriarchale Gewalt stirbt. Aber auch, dass es jeden Tag einen polizeilich registrierten Tötungsversuch an einer Frau gibt.