Düsseldorf: Protest gegen Frauenmorde

Die kurdische Frauenbewegung TJK-E protestierte in der Düsseldorfer Innenstadt gegen Frauenmorde und Gewalt gegen Frauen in Deutschland.

In der Düsseldorfer Innenstadt versammelten sich am Dienstag um 18 Uhr Aktivistinnen der Bewegung kurdischer Frauen in Europa (TJK-E) und protestierten unter Einhaltung der Corona-Sicherheitsvorschriften gegen Frauenmorde in Deutschland. Die Aktivistinnen trugen eine erschreckende Bilanz der Morde an Frauen durch ihre Partner vor. Demnach wurden 2019 135 Frauen und 15 Kinder in Deutschland durch ihre Partner oder Ex-Partner getötet, weitere 63 Frauen wurden zum Teil lebensgefährlich verletzt. In dem Redebeitrag der TJK-E hieß es: „Mehr als die Hälfte der Frauen stirbt durch die Hand des Mannes, der vorgibt, sie zu lieben, ihres Ex-Ehemannes oder Lebensgefährten.“

Etwa alle drei Tage wird in Deutschland eine Frau getötet. Die Verbrechen werden jedoch nicht als Femizid erfasst, sondern als Familiendramen, Eifersuchtsdramen, als „Partnerschaftsgewalt“ oder unter ähnlichen Begriffen verharmlost und somit ihrer politischen und sozialen Dimension als mörderischer Ausdruck des Patriarchats beraubt. Die Bundesregierung verweigerte sich bisher, die von der WHO empfohlene und in der Istanbul-Konvention vorgeschriebene Erfassung von Frauenmorden vorzunehmen.