Frauenversammlung in Êlih: „Jin, Jiyan, Azadî wird siegen“

„Mit Jin, Jiyan, Azadî zur demokratischen Gesellschaft“ war das Motto eines von der kurdischen Frauenbewegung TJA in Êlih einberufenen Treffens, um Perspektiven für eine demokratische und gleichberechtigte Gesellschaft zu entwickeln.

Treffen von TJA, DEM-Frauen und Friedensmüttern

In der kurdischen Stadt Êlih (tr. Batman) hat eine Frauenversammlung unter dem Motto „Mit Jin, Jiyan, Azadî zur demokratischen Gesellschaft“ statt. Organisiert wurde das Treffen von der Bewegung Freier Frauen (TJA) und brachte zahlreiche Aktivistinnen, Politikerinnen sowie Mitglieder des Rates der Friedensmütter zusammen. Es ging darum, gemeinsame Perspektiven für eine demokratische und gleichberechtigte Gesellschaft zu entwickeln.

„Êlih spielt eine wichtige Rolle im Frauenwiderstand“

Unter den Teilnehmerinnen waren auch die DEM-Abgeordneten Saliha Aydeniz und Zeynep Oduncu sowie Gülistan Sönük, die 2024 zur Ko-Bürgermeisterin von Êlih gewählt, aber kurz darauf von der türkischen Regierung abgesetzt und durch einen Zwangsverwalter ersetzt wurde. Der Veranstaltungsraum war geschmückt mit Fahnen der Frauenbewegung und Bildern von Frauen, die im kurdischen Befreiungskampf ums Leben kamen.

Nach einer Schweigeminute wurde eine Videopräsentation zur Geschichte des feministischen und politischen Widerstands in Kurdistan gezeigt. Anschließend hielt die TJA-Aktivistin Ruken Zeryam Işık Yıldız eine Ansprache, in der sie die zentrale Rolle der Stadt Êlih im kurdischen Frauenwiderstand betonte. Frauen leisteten entschlossenen Widerstand gegen das patriarchale Staatssystem, sagte sie.

Bezugnehmend auf den von Abdullah Öcalan am 27. Februar übermittelten Aufruf zu Frieden und Demokratie erklärte Işık Yıldız: „Kurdinnen spielen in der Organisierung des aktuellen politischen Prozesses eine führende Rolle. Frauen sind in allen Bereichen des Lebens präsent und haben ihre Errungenschaften mit großem Einsatz verteidigt und erweitert. Die kurdische Frau ist zu einer globalen Vorreiterin geworden.“

„Kampf um Freiheit und Demokratie wird weitergehen“

Gülistan Sönük rief dazu auf, den „Geist des 8. März, von Newroz und dem 4. April“ im Alltag weiterzutragen. Millionen Menschen seien in diesen Wochen auf die Straßen gegangen und hätten den Wunsch nach einem gerechten und demokratischen Frieden geäußert. „Dieser Prozess wird so lange fortgesetzt, bis er mit einem Sieg endet. Unser Ziel ist es, die Freiheits- und Demokratiebewegung zum Erfolg zu führen“, sagte sie.

„Eine Antwort auf patriarchale und kapitalistische Gewalt“

In ihrer Abschlussrede hob Saliha Aydeniz, Abgeordnete der DEM-Partei aus dem Wahlkreis Mêrdîn, die Bedeutung der jüngsten gesellschaftlichen Mobilisierung hervor. Der am 27. Februar gestartete Prozess sei eine direkte Antwort auf die patriarchalen und gewaltvollen Strukturen, die Frauen in der Region durch Gruppen wie den IS erfahren hätten.

„Das kapitalistische System im Nahen Osten zielt auf die Auslöschung von Identität, Selbstbestimmung und Widerstandskraft – insbesondere bei Frauen“, so Aydeniz. „Deshalb wird die Philosophie von Jin, Jiyan, Azadî – Frau, Leben, Freiheit – gewinnen. Der Aufbau einer freien, ökologischen und demokratischen Gesellschaft wird unter der Führung von Frauen erfolgen. Und dieser Aufbau ist nicht nur für Kurd:innen wichtig, sondern für alle Völker der Welt.“

Nach den öffentlichen Reden wurde die Versammlung unter Ausschluss der Presse fortgesetzt, um strategische Themen zu beraten.