Demonstration in Düsseldorf

Auf einer Demonstration in Düsseldorf wurde die Offensive „Zeit für Freiheit“ begrüßt und gegen staatlich geförderte Feminizide in der Türkei protestiert. Aus aktuellem Anlass wurde die Repression in der Türkei zum Hauptthema des Protestes.

In Düsseldorf haben Hunderte Menschen auf Aufruf des Frauendachverbands YJK-E demonstriert. Geplant war die Demonstration im Rahmen der Offensive „Zeit für Freiheit“ und um gegen Feminizide in der Türkei zu protestieren. Nach dem Repressionsschlag am Freitag, bei dem der komplette HDP-Vorstand aus dem Jahr 2014 zur Fahndung ausgeschrieben und zwanzig Personen festgenommen wurden, wurde der politische Vernichtungsfeldzug des türkischen Staates gegen die Opposition zum Hauptthema der Aktion.

Die Demonstration begann vor dem DGB-Haus und führte über die Friedrich-Ebert-Straße zur Königsallee. Auf mitgeführten Transparenten stand „Hände weg von den HDP-Abgeordneten“ und „Gemeinsamer Widerstand gegen Faschismus“. Außerdem wurden Bilder von kürzlich in der Türkei und im besetzten Efrîn ermordeten Frauen gezeigt. Auf Schildern wurde dem Patriarchat der Kampf angesagt, die überwiegend weiblichen Demonstrant*innen riefen: „Jin Jiyan Azadî – Frauen Leben Freiheit“ und forderten einen Abzug der Besatzer aus Kurdistan.

Eine der Rednerinnen auf der Demonstration war die ehemalige HDP-Abgeordnete Nursel Aydoğan, die aufgrund der politischen Verfolgung inzwischen im Exil in Europa lebt. Sie wies auf die schweren Angriffe auf die kurdische politische Bewegung in den 1990er Jahren hin und sagte zu den jüngsten Massenfestnahmen: „Dabei handelt es sich nicht um den ersten Angriff und es wird wohl auch nicht der letzte gewesen sein. Wir sind jedoch aus jedem Angriff wieder gestärkt hervorgegangen. Das wird auch dieses Mal so sein.“

Eine weitere Rede wurde im Namen des Düsseldorfer „Bündnis zum achten März“ gehalten. Außerdem wurde eine Erklärung der kurdischen Frauenbewegung TJK-E verlesen. Die Demonstration endete mit der Forderung nach Freiheit für Abdullah Öcalan und alle politischen Gefangenen.