Anlässlich der internationalen Kampagne „Wir stehen mit den Frauen in Şengal und Afghanistan“ haben Mitglieder des Dachverbands der ezidischen Frauenräte e.V. (SMJÊ) und der feministischen Organisierung „Gemeinsam Kämpfen“ eine Ausstellung auf dem Gertrud-Schröter-Platz (Thaer-Platz) aufgehängt. Die von der Gemeinschaft der Frauen Kurdistans (KJK) initiierte Kampagne findet zwischen dem 3. August, dem Beginn des Genozids und Femizids an den Ezidinnen und Eziden in Şengal (Südkurdistan/Nordirak) 2014, und dem 15. August, dem Tag der Machtübernahme der radikalislamistischen Taliban in Afghanistan 2021, statt. Sie soll die Einheit und Solidarität von Frauen auf der ganzen Weit stärken, an das Leid und die Probleme der Frauen vor Ort erinnern und ihre Widerstandskraft und ihre Errungenschaften zeigen.
Die Ausstellung enthält Zitate von Frauenorganisationen in Afghanistan und Şengal, in denen sie von den schwierigen Zuständen und der Gewalt berichten. Außerdem stellt sie die Forderungen der Kampagne dar. Dazu sagte Sabriya vom ezidischen Frauenverband SMJÊ: „Wir fordern, dass Femizid offiziell als Verbrechen gegen die Menschlichkeit auf internationaler Ebene anerkannt wird. Wir rufen alle Frauen auf, den gemeinsamen Kampf zu verstärken, um die Weit für Frauen lebenswerter zu machen und die Femizide zu beenden.“
Auf die Frage, warum sie an der Kampagne teilnimmt, sagte Chiara von „Gemeinsam Kämpfen“: „Wir verstehen unsere Teilnahme an der Kampagne als Zeichen unseres gemeinsamen Kampfes als Frauen und Personen weiterer unterdrückter Geschlechter für Gerechtigkeit und ein Leben in Freiheit.“
Weitere Forderungen der Kampagne für die Frauen in Şengal sind eine klare Positionierung der Bundesregierung gegen die völkerrechtswidrigen Angriffe der Türkei und die sofortige Schließung des Luftraums über der Region. Der Autonomiestatus von Şengal muss anerkannt und die Region befriedet werden, um den Wiederaufbau und die Wiederansiedlung der Ezidinnen und Eziden zu ermöglichen.