Basel: Kein Vergeben, kein Vergessen

Der französische Staat weigert sich bis heute, die Verantwortlichen für die Morde von Paris zu benennen und zu verurteilen. In Basel haben Tausende Menschen an einer Demonstration des kurdischen Frauenverbands YJK-S teilgenommen.

In Basel haben Tausende Menschen am Samstag an einer Demonstration des kurdischen Frauenverbands YJK-S teilgenommen. Die Demonstration begann mit einer Schweigeminute im Gedenken an die am 9. Januar 2013 in Paris ermordeten Kurdinnen Sakine Cansız (Sara), Fidan Doğan (Rojbîn) und Leyla Şaylemez (Ronahî) sowie die am 4. Januar 2016 in Silopiya ermordeten Kurdinnen Sêvê Demir, Fatma Uyar und Pakize Nayır.

Zozan Serhad hielt eine Ansprache im Namen der kurdischen Frauenbewegung, in der sie die Massaker als Fortsetzung des internationalen Komplotts gegen Abdullah Öcalan und die Befreiungsbewegung bezeichnete. Der französische Staat weigere sich bis heute, die wahren Verantwortlichen für das politische Attentat in Paris zu benennen und zu verurteilen. Mit dieser Haltung sei Frankreich eindeutig zum Mittäter der Morde und Komplizen des Erdogan-Regimes geworden, so die Aktivistin: „In allen vier Teilen Kurdistans findet ein Feminizid statt, der sich gegen die Frauenbefreiung richtet. Wir versprechen Frauen wie Sara, Rojbîn und Ronahî, dass ihr Kampf für uns weiterhin für uns als Maßstab gilt und wir Vergeltung üben werden.“

Sina Deiss, Co-Präsidentin der Partei Basels starke Alternative (BastA!), sagte in einer Rede, dass der Kampf kurdischer Frauen vor allem durch den Widerstand in Kobanê weltweit bekannt geworden ist. Das Fundament dieses Widerstands sei von mutigen Frauen wie Sakine Cansız erkämpft worden und heute ein Vorbild für Frauen auf der ganzen Welt.

Nach weiteren Reden setzte sich der Demonstrationszug Richtung Claramatte in Bewegung. An mehreren Stellen fanden Zwischenkundgebungen statt. Zum Abschluss wurden im Gedenken an die ermordeten Frauen Kerzen angezündet.