Başak Demirtaş ist in Amed (tr. Diyarbakir) zu zweieinhalb Jahren Freiheitsstrafe verurteilt worden. Ihre Verteidiger:innen bezeichnen das Urteil als offenen Rechtsbruch, der Frauenrat der Demokratischen Partei der Völker (HDP) geht von einem juristisch verbrämten Rachefeldzug aus und erklärt: „Başak Demirtaş ist nicht allein, hinter ihr steht ein großer Frauenkampf.“
Hintergrund der Verurteilung ist ein 2018 eröffnetes Verfahren wegen vermeintlicher Urkundenfälschung. Başak Demirtaş war 2015 in medizinischer Behandlung, weil sie schwanger war und der Embryo im Mutterleib verstorben ist. Sie musste zwei Mal operiert werden und wurde für fünf Tage krankgeschrieben. Auf dem Attest ist nach Angaben ihres Anwaltsteams versehentlich ein falsches Datum eingetragen worden. Zusammen mit Başak Demirtaş ist auch die Ärztin, die das Attest ausgestellt hat, zu ebenfalls zwei Jahren und sechs Monaten Gefängnis verurteilt worden. Die Verteidiger:innen haben Rechtsmittel gegen die Verurteilung eingelegt und gehen davon aus, dass sie mit ihrem Widerspruch Erfolg haben werden.
Başak Demirtaş ist verheiratet mit dem seit fünf Jahren inhaftierten ehemaligen HDP-Vorsitzenden Selahattin Demirtaş und steht seit geraumer Zeit im Fokus öffentlicher Anfeindungen.