Roza Amara ist Guerillakämpferin in den Bergen Kurdistans. Ihre Familie ist aufgrund staatlicher Unterdrückung in der Türkei aus Mêrdîn (tr. Mardin) nach Schweden migriert. Dort ist Roza Amara geboren und aufgewachsen. Als Studentin ist sie durch viele europäische Länder gereist. Sie hat sich schon früh für den kurdischen Befreiungskampf interessiert und eines Tages entschieden, in ihrem Herkunftsland Kurdistan zu kämpfen. Dort setzte sie sich insbesondere mit dem Iran und dem östlichen Teil Kurdistans – Rojhilat – auseinander. Heute ist sie bei der Guerilla in Rojhilat.
Obwohl sie in Schweden aufgewachsen ist, habe sie sich dort immer fremd gefühlt, erzählt die Guerillakämpferin: „Ich habe immer bemerkt, dass uns etwas fehlt. Ich konnte nicht ich selbst sein. Ich wuchs mit der Kultur, der Kleidung und der Sprache anderer Menschen auf. Das hat bei mir als Kurdin Widersprüche ausgelöst. Als ich mit dem Studium angefangen habe, wollte ich immer etwas verändern. Ich wollte wenigstens meine eigene Kultur besser kennenlernen und ausleben. Ich bin durch viele Länder gereist, aber das hat nichts verändert. Dann habe ich mich mit dem Iran und Rojhilat auseinandergesetzt. Die bestehende Situation war für mich nicht hinnehmbar. Mir wurde klar, dass ich selbst aktiv kämpfen muss. So habe ich mich der kurdischen Befreiungsbewegung angeschlossen.“
Roza Amara arbeitet jetzt in den Bergen vor allem für den Kampf kurdischer Frauen gegen das iranische Regime. Sie unterhält sich mit Frauen, hört ihnen zu und erklärt ihnen die Notwendigkeit des Kampfes: „Auf die Frage, wie sie gegen dieses System kämpfen können, wissen die meisten keine Antwort. Dabei können sie in der Politik, der Bildung, in der Ökologie und Ökonomie, also in allen Lebensbereichen aktiv werden. Das System sperrt Frauen zwischen vier Wänden ein. Das dürfen die Frauen nicht hinnehmen. Dafür braucht es einen Funken. Dieser Funken wird von der kurdischen Befreiungsbewegung entzündet und nimmt täglich größere Ausmaße an.“