Proteste zum 25. November in Deutschland

In vielen Städten in Deutschland sind Frauen zum 25. November gegen patriarchale Gewalt auf die Straße gegangen.

Zum 25. November, dem internationale Kampftag gegen Gewalt an Frauen, gingen überall auf der Welt Frauen auf die Straße. Viele der Proteste wurden von der kurdischen Frauenbewegung initiiert oder fanden unter ihrer Beteiligung statt.

Demonstration in Köln: „Ein Angriff auf eine ist ein Angriff auf uns alle“


In Köln fand am Donnerstag eine Demonstration zum 25. November statt. Aufgerufen hatte eine Frauenplattform bestehend aus dem Frauenrat Viyan, dem Studierendenverband JXK, Teko-JIN, Young Struggle, Women´s Eye, Zora, SKB und dem Frauenkollektiv. In den Reden standen die Femizide in Deutschland im Mittelpunkt. Es wurde deutlich gemacht, dass in Deutschland jeden dritten Tag ein Femizid registriert wird.

Wuppertal: Protest unter Führung des Frauenrats


In Wuppertal organisierte der Frauenrat Viyan Soran eine Protestkundgebung. Die Aktivistinnen riefen zum gemeinsamen Kampf auf und entzündeten Kerzen für die ermordeten Frauen.

Dortmund: „Frauen die kämpfen, sind Frauen die leben“

TekoJIN, TJK-E und JXK hatten in Dortmund zu einer Demonstration aufgerufen. Mit Bannern sowie zahlreichen Fotos von ermordeten Frauen zog der Demonstrationszug durch die Stadt, die Teilnehmerinnen riefen Parolen wie „Sara, Rojbîn, Ronahî, Jin, Jiyan, Azadî“ oder „Frauen, die kämpfen, sind Frauen, die leben“. Nach Redebeiträgen und Gesang wurde die Kundgebung an der Katharinenstraße schließlich um circa 18 Uhr mit gemeinsamen Tänzen und Parolen beendet.

Saarbrücken: „Es ist Zeit, die freie Frau zu verteidigen“


In Saarbrücken führte der Frauenrat Şirin Elemhuli eine Kundgebung gegen patriarchale Gewalt durch, das Motto lautete: „Es ist Zeit, freie Frauen und die Gesellschaft zu verteidigen.“

Ulm: „Weiter im Kampf gegen Gewalt“

In Ulm hat sich die „Demokratische Frauenplattform“ unter der Parole „Weiter im Kampf gegen Gewalt“ zu einer Kundgebung versammelt.

Darmstadt: „Jin, Jiyan, Azadî“


In Darmstadt fand eine Kundgebung verschiedener Frauenorganisationen statt. Die Frauen riefen Parolen wie „Jin, Jiyan, Azadî“. In Redebeiträgen wurden auch die Angriffe des türkischen Staates auf Südkurdistan und insbesondere der Einsatz von Giftgas thematisiert.

Aurich: Patriarchale Gewalt ist Politik des Systems


In Aurich organisierte der Frauenrat Şehîd Zelal eine Kundgebung. Die Frauen kritisierten die patriarchale Gewalt als einen Teil der Politik des Systems. Die Teilnehmerinnen trugen Bilder der in Paris ermordeten Revolutionärinnen Sakine Cansız, Fidan Doğan und Leyla Şaylemez sowie der in Izmir ermordeten HDP-Mitarbeiterin Deniz Poyraz.

Bielefeld: „Frauen erobern die Nacht zurück“


Auch in Bielefeld fand eine Demonstration statt. Aufgerufen zu der Aktion, die um 18 Uhr am Rathaus begann, hatten das feministische Netzwerk gegen Gewalt an Frauen und Mädchen Bielefeld, die lokale Gleichstellungsstelle der Stadt und „Frauen helfen Frauen e.V.“.

Unter dem Motto „Reclaim the night“ kamen Vertreterinnen zahlreicher Frauenverbände und Organisationen zusammen. Auch Aktivistinnen des kurdischen Studierendenverbandes JXK, der ezidischen Frauenorganisation TAJE und der TJK-E nahmen an dem bunten Umzug teil, welcher um 19 Uhr am Kesselbrink nach zahlreichen Redebeiträgen beendet wurde.

Berlin: „Nein zu Faschismus, Rassismus und Sexismus“


In Berlin fand eine Demonstration der „Alliance of internationalist feminists“ statt. Die Demonstration startete in Marzahn. Der für Rassismus berüchtigte Berliner Randbezirk wurde bewusst für die Aktion ausgewählt. Zuletzt hatte ein Angriff auf eine schwangere schwarze Frau in Marzahn Entsetzen und Wut ausgelöst. Deshalb versammelten sich Initiativen von Frauen aus Deutschland, Kurdistan, der Türkei, dem Iran, afrikanischen Staaten und Lateinamerika unter dem Motto „Nein zu Faschismus, Rassismus und Sexismus, für eine staatenlose Welt ohne Patriarchat“. Auf der Demonstration wurde auch an eine Transfrau erinnert, die sich vergangenen Monat am Alexanderplatz selbst verbrannt hatte. Die Aktivist:innen riefen außerdem zur Teilnahme an der Demonstration gegen das PKK-Verbot am 27. November in Berlin auf.

Kundgebung in Duisburg

In Duisburg fand eine von der Europäischen Frauensolidarität organisierte Kundgebung statt. Die Frauen thematisierten die Vielzahl von Femiziden und forderten Maßnahmen gegen patriarchale Gewalt.

Protest in Mannheim


In Mannheim organisierte ein breites Bündnis aus dem Frauenrat Ronahî Berîvan, Die Linke, SDS und anderen Initiativen eine Kundgebung. Die linke Abgeordnete Gökay Akbulut wies in einem Redebeitrag auf die Gewalt des türkischen Staates gegen Frauen hin.