Die Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) und die ihr zugehörigen Militärräte beantworten die Angriffe der türkischen Armee und ihrer Söldner mit Vergeltungsaktionen. Nach mehreren Massakern durch die Besatzungstruppen hat der Militärrat von Minbic am 24. November eine groß angelegte Operation im Dorf Al-Buwaihij (ku. Buwêhic) im Westen von Minbic gestartet. Die Operation umfasste vielfältige Formen des Vorgehens, darunter die Erstürmung von Stellungen, den Einsatz von Scharfschütz:innen, die Zerstörung von Anlagen und Fahrzeugen und der Konfiszierung von Waffen der Söldnertruppen. Das Pressezentrum der QSD bewertete die Operation als vollen Erfolg: „Unsere Truppen drangen in die Stellungen der Söldner ein, verwickelten sie in Konfrontationen und versetzten sie in Panik. Viele Söldner, die versuchten, vor dem Ansturm unserer Kräfte zu fliehen, gerieten in vorher ausgelegte Hinterhalte.“
Die Initiative bei den Gefechten sei bei den QSD geblieben. So seien die QSD in der Lage gewesen, eine Neuformierung der Besatzungstruppen zu verhindern und diese in die Flucht zu schlagen. Die fliehenden Söldner mussten demnach sogar die meisten ihrer Toten zurücklassen.
17 Tote, sechs Verwundete
Bei der Operation wurde laut QSD der Tod von 17 protürkischen Söldnern festgestellt. Unter ihnen sollen sich wichtige Kommandanten der Söldnergruppen befinden. Sechs weitere Söldner wurden verwundet und zwei Militärfahrzeuge sowie drei Militärposten zerstört. Große Mengen an Waffen, Munition, Ausweispapieren und etliche Mobiltelefone wurden beschlagnahmt.
Söldner sind für unermessliches Leid verantwortlich
Die in der Region eingesetzten Söldnergruppen rekrutieren sich aus den Überresten des sogenannten IS, al-Qaida und der salafistischen Muslimbruderschaft, unter ihnen finden sich auch immer wieder türkische oder turkmenische Rechtsextremisten. Das stellen auch die QSD in ihrer Erklärung fest: „Bei diesen Söldnern handelt es sich um die Überreste der Terrororganisation IS, die für weitreichende Verwüstungen und unermessliches Leid in der Region al-Bab verantwortlich sind. Die Brutalität ihres Vorgehens hat zu massiven Protesten gegen ihre Präsenz geführt. Sie haben nun ihre gerechte Strafe erhalten.“
Vergeltung für Massaker
Auf Seiten der Demokratischen Kräfte Syriens habe es demnach keine Verluste gegeben. Die QSD betrachten die Operation auch als Antwort auf die Massaker infolge der zunehmenden türkischen Angriffe. Insbesondere wiesen die QSD auf das Massaker von al-Fatsa östlich von Ain Issa hin, wo die türkische Armee und ihre Besatzungstruppen drei dreizehnjährige Jungen am 20. Oktober durch Artilleriebeschuss töteten.
Legitime Selbstverteidigung
Die QSD erklärten weiter: „Die Kräfte der QSD haben stets ihr Recht bekräftigt, auf die Angriffe und Aggressionen der türkischen Besatzungstruppen und ihrer Söldner angemessen zu reagieren. Wir haben den Zeitpunkt und den Ort für die Durchführung dieser Operation sorgfältig ausgewählt. Sie ist ein überzeugender Beweis für die Aufrichtigkeit, die Loyalität und den Mut unserer Kämpferinnen und Kämpfer im Schutz der Bevölkerung und in ihrer Vergeltung für die von den Besatzern begangenen Verbrechen.“
Vergeltungsaktionen der HRE
In den vergangenen Tagen fanden auch im besetzten Efrîn erfolgreiche Operationen der Befreiungskräfte Efrîns (HRE) gegen die Terrorherrschaft der Söldner und des türkischen Staates statt. Nach HRE-Angaben sind dort bei Angriffen auf Stellungen dschihadistischer Söldnertruppen der Türkei in Nordsyrien seit Samstag mindestens zehn Besatzer getötet worden. Die Widerstandsgruppe zerstörte auch ein Fahrzeug mit aufmontiertem Maschinengewehr.