17-Jährige in Şirnex ermordet

Eine Siebzehnjährige aus Sêgirke bei Şirnex ist Opfer eines Femizids geworden. Der Täter, angeblich ihr Ex-Freund, ist geständig.

Die türkische Militärpolizei in der nordkurdischen Provinz Şirnex (tr. Şırnak) hat am Samstagabend eine Leiche im Hezil-Fluss im Landkreis Qilaban (Uludere) entdeckt. Die Tote sei teilweise entkleidet gewesen und eingeklemmt zwischen zwei Felsen aufgefunden worden, teilte die Behörde am Sonntag mit. Ihre verschiedenartigen Verletzungen deuteten auf ein Tötungsdelikt hin, deshalb sollte die Leiche obduziert werden.

Inzwischen hat sich herausgestellt, dass es sich bei der Toten um die 17-jährige Firdevs Babat aus der Gemeinde Sêgirke (Şenoba) handelt. Die Jugendliche war am Donnerstag von ihren Eltern als vermisst gemeldet worden, nachdem sie am frühen Morgen zu einer Freundin aufgebrochen, aber nicht mehr zurückgekehrt war. Sie soll noch am selben Tag getötet worden sein.

An der abgesperrten Fundstelle ermittelte seit Sonnabend eine Mordkommission. Dazu gehörte auch die Spurensicherung. Vermutlich wegen der langen Liegedauer der Leiche konnte die Todesursache trotz mehrstündiger Obduktion im Krankenhaus in Qilaban nicht ermittelt werden, daher wurde der Körper der Toten in das städtische Krankenhaus von Şırnak überführt. Eine Todesursache wurde zunächst nicht bekannt. Momentan sollen weitere Analysen laufen.

Am Sonntagabend wurde dann ein Verdächtiger festgenommen. Sein Name wurde von den Behörden mit Ahmet Babat angegeben. Er soll aus der gleichen Großfamilie in Sêgirkê kommen, der auch das Opfer Firdevs Babat angehörte, und ihr Ex-Freund sein. In einer ersten polizeilichen Vernehmung soll der Mann noch geschwiegen haben. Bei der Staatsanwaltschaft Uludere gestand er dann, die 17-Jährige getötet zu haben. Ein örtliches Gericht hat Untersuchungshaft angeordnet.

Dorfschützerverband Babat

Der zum Stamm der Goyan zählende Familienverband der Babats steht nahezu vollständig als Dorschützerclan im Sold des türkischen Staates. Spätestens seit den 1990er Jahren sind die Babats am schmutzigen Krieg gegen die kurdische Guerilla beteiligt, ließen als Todesschwadron „Dolch-Team“ (Hançer Timi) zahlreiche Menschen „verschwinden“. Heute beteiligen sie sich am Ökozid in Nordkurdistan und an der Invasion in Südkurdistan.