„100 Gründe“-Kampagne in Berlin

In Berlin fanden am Wochenende zwei Aktionen im Rahmen der Kampagne „100 Gründe, um den Diktator zu verurteilen“ statt. Mit einer feministischen Solidaritätsaktion ist auch auf die legitime Selbstverteidigung Şengals aufmerksam gemacht worden.

In Berlin fanden am Wochenende zwei Aktionen im Rahmen der Kampagne „100 Gründe, um den Diktator zu verurteilen“ statt. Die von der kurdischen Frauenbewegung in Europa (TJK-E) initiierte Kampagne prangert die frauenfeindliche und tödliche Politik der türkischen AKP-Regierung an und fordert die Gesellschaft gegen Feminizide zu verteidigen. Für die internationale Anerkennung von Feminiziden als Verbrechen an der Menschlichkeit ist eine Petition gestartet worden, bei der bis zum 8. März 100.000 Unterschriften gesammelt werden sollen.

Am Freitag organisierte das Berliner Komitee von „Women Defend Rojava“ gemeinsam mit dem kurdischen Frauenrat Dest-Dan eine Kundgebung auf dem Hermannplatz. Dort informierten sie über die laufende Kampagne und sammelten Unterschriften.

Am gestrigen Samstag fand in Neukölln eine feministische Solidaritätsaktion statt, um neben der Kampagne auch auf die legitime Selbstverteidigung des ezidischen Siedlungsgebiets Şengal hinzuweisen. „In Zeiten einer Pandemie muss uns bewusst sein, dass die Herrschenden keinen Halt vor Ausbeutung, Vernichtung und Kriegen machen. Auch die patriarchale Gewalt verschärft sich. Täglich werden weltweit unsere Schwestern ermordet. Wir sehen es in unserer Verantwortung, in der Öffentlichkeit auf das alltägliche Geschehen aufmerksam zu machen und gemeinsam gegen die mörderische Politik der Staaten und patriarchale Gewalt zu kämpfen. Lasst uns auch in den Zeiten eines Lockdowns ein starkes Zeichen für die Selbstbestimmung aller Frauen und die Selbstverteidigung der Völker setzen. Schließen wir uns mit unseren Schwestern zusammen, um die Gesellschaft vor Feminiziden, Kriegsverbrechen und Diktatoren wie Erdogan zu verteidigen“, so eine Aktivistin.

Die Petition kann ebenfalls online unterzeichnet werden. In dem Aufruf der TJK-E heißt es: „Wir grüßen alle Frauen, die für ihre Freiheit kämpfen. Lasst uns gemeinsam den Staatsterror des AKP/MHP-Regimes stoppen. Lasst uns den Feminizid stoppen und lasst uns dafür kämpfen, dass er international als Verbrechen anerkannt wird. Schließen wir uns zusammen, damit Diktator Erdogan verurteilt wird!“