Das Tübinger Komitee von Women Defend Rojava hat die tausendste Unterschrift für die Kampagne „100 Gründe, um den Diktator zu verurteilen“ gesammelt. Am 8. März findet eine Demonstration statt – und es wird gefeiert.
Am vergangenen Mittwoch hat das „Women Defend Rojava“-Komitee in Tübingen die tausendste Unterschrift für die „100 Gründe“-Kampagne in der Stadt gesammelt. Seit Januar organisieren die sechs Frauen des Komitees in Tübingen jeden Mittwoch einen Infostand, um Passant*innen über die von der kurdischen Frauenbewegung initiierte Kampagne „100 Gründe, um den Diktator zu verurteilen“ zu informieren und Unterschriften zu sammeln. Dafür haben sie einen Audiobeitrag zusammengestellt, in dem die Namen der 100 ermordeten Frauen vorgelesen werden und darüber hinaus erklärt wird, warum Menschen die Petition unterschreiben sollten. Während der Audiobeitrag zusammen mit Musik im Hintergrund läuft, gehen die Tübinger Aktivistinnen auf Interessierte zu und kommen mit ihnen ins Gespräch.
Nach einem etwas holprigen Start und Zwischenfällen mit Erdogan-Anhängern wechselte die Gruppe noch einmal den Ort und zog mit ihrem Stand direkt in die Innenstadt. Den Austausch und die Gespräche mit unterschiedlichsten Menschen nehmen die Aktivistinnen als Erfahrungen mit, die sie nicht mehr missen möchten: „Für uns persönlich ist diese Unterschriftenkampagne unglaublich lehrreich. Der direkte Kontakt mit Menschen, denen man sonst im Alltag nur selten begegnet, hat unseren Blick für gesellschaftliche Stimmungen und Einschätzungen sehr geschärft“, erklärt eine Aktivistin. „Das Interesse an der Kampagne und auch die Bereitschaft, die Petition zu unterschreiben, war sehr groß. Die Gesellschaft sieht – im Gegensatz zur Bundesregierung – Erdogan schon lange nicht mehr als verlässlichen und freundschaftlichen Partner, sondern verlangt gemeinsam mit uns, dass er für seine Verbrechen zur Rechenschaft gezogen wird.“
Am kommenden Sonntag und Montag geht es für das „Women Defend Rojava“-Komitee in Tübingen in den Endspurt der Unterschriftenkampagne. Am Sonntag werden die Aktivistinnen mit einem Stand beim Queerfeministischen Stadtrundgang in der Tübinger Südstadt vertreten sein. Am Montag findet um 18 Uhr eine Demonstration statt, die am Marktplatz startet. „Dort wollen wir dann auch ein bisschen feiern, dass wir in den vergangenen Wochen und Monate gemeinsam so viel Energie, Schweiß und Freude in die Kampagne gesteckt haben und diese nun erfolgreich abschließen.“
