Zweiter Tag der 5. Internationalistischen Kurdistan-Tagung

Auf der internationalistischen Kurdistan-Tagung in Darmstadt wird weiter diskutiert. Neben dem Austausch über vergangene Arbeiten und laufende Kampagnen standen heute insbesondere neue Planungen und Ideen für zukünftige Projekte im Vordergrund.

Wie bereits am Vortag war der Andrang auch am zweiten Tag der 5. Internationalistischen Kurdistan-Tagung groß. Circa 100 Aktivist:innen und Vertreter:innen verschiedener Organisationen und Institutionen kamen in Darmstadt wieder zusammen, um im Anbetracht der politischen Entwicklungen in Kurdistan und weltweit Diskussionen über laufende Arbeiten und zukünftige Planungen zu diskutieren. Nachdem der Samstag ganz im Zeichen der politischen Lagebewertung, des Austauschs und eines abendlichen Kulturprogramms stand, verständigten sich die Teilnehmenden heute auf konkrete nächste Schritte.

So wurden in unterschiedlichen regionalen Arbeitsgruppen Planungen für die Kampagne „Freiheit für Abdullah Öcalan und eine politische Lösung der kurdischen Frage“ gefasst.  Insbesondere wurde dabei auf den anstehenden Sitzstreik in Straßburg verwiesen, welcher vom 15. bis 19. April parallel zu der EU-Außenministerkonferenz stattfinden wird und ein Zeichen gegen die Isolationspolitik gegenüber Abdullah Öcalan setzen soll. Wie ein Aktivist von Defend Kurdistan hervorhob, wäre so etwas wie die Kurdistan-Tagung oder ein Internationalismus, der nicht nur aus warmen Worten, sondern aus Taten besteht, nicht ohne die großen Anstrengungen und Ideen Abdullah Öcalans in der heutigen Zeit denkbar.

Eine Aktivistin der Kampagne Women Defend Rojava hielt fest, dass in der kommenden Zeit ebenso Planungen zum Todestag des in im Juni 1994 Hannover von der Polizei erschossenen kurdischen Flüchtlings Halim Dener und das im September in Kiel stattfindende Rheinmetall-Entwaffnen-Camp wichtige Möglichkeiten seien, „die Widersprüche der Bundesrepublik im Umgang mit der kurdischen Gesellschaft zu thematisieren und im Folgeschritt praktische Aktionen gegen die Profiteure des Nato-Krieges in Kurdistan zu fokussieren“. Einig waren sich auch alle Beteiligten, die Kampagne gegen das PKK-Verbot in Zukunft zu stärken und den Kampf gegen die Repression gegenüber der kurdischen Freiheitsbewegung auf allen Ebenen auszuweiten.

Am Nachmittag wurde die Tagung unter großem Applaus und „Hoch die internationale Solidarität“-Rufen durch ein Zitat Michael Pansers aus dem neu erschienen Buch „Werde, der du bist“ beendet: „Wir können zu keinem Zeitpunkt anfangen – außer jetzt. Wir müssen uns befreien von dieser Welt und ihren Fesseln, um aus Ruinen, dem Abfall und hauptsächlich aus Träumen eine neue bauen zu können“.