Zehn Festnahmen wegen „unerlaubten Protesten” in Adana

In der südtürkischen Metropole Adana wurden zehn politische Aktivist*innen bei Durchsuchungen in Gewahrsam genommen. Fünf Frauen, die am Vortag in Istanbul bei einer Kundgebung für Leyla Güven festgenommen worden waren, sind wieder auf freiem Fuß.

In der Millionenmetropole Adana im Süden der Türkei wurden im Rahmen von Ermittlungen der Generalstaatsanwaltschaft mindestens zehn Personen bei Hausdurchsuchungen festgenommen. Wie es vor Ort heißt, erfolgten die Razzien am frühen Samstagmorgen zeitgleich in mehreren Bezirken der Stadt mit einem hohen kurdischen Bevölkerungsanteil. Den Betroffenen wird nach Angaben der in Nordkurdistan ansässigen Nachrichtenagentur Mezopotamya Ajansi (MA) vorgeworfen, an „unerlaubten Demonstrationen” teilgenommen zu haben. Laut MA befinden sich alle Festgenommenen in der Abteilung für politische Straftaten des Polizeipräsidiums Adana. Ob zeitnah eine Überstellung an das zuständige Gericht erfolgt, ist noch unklar.

Istanbuler Frauenaktivistinnen wieder frei

Die am Freitag in Istanbul festgenommenen Aktivistinnen der Initiative „Befreiung der Frau“ (türk. Kadınların Kurtuluşu) sind inzwischen wieder auf freiem Fuß. Die fünf Frauen hatten mit einer Kundgebung im Stadtteil Beşiktaş gegen die Inhaftierung der kurdischen Politikerin Leyla Güven protestiert und waren daraufhin gewaltsam festgenommen worden. Nach mehreren Stunden in Gewahrsam wurden sie am Abend freigelassen.