In mehreren deutschen Städten waren am Sonnabend zahlreiche Unterstützende der Grünen Linkspartei (YSP) auf der Straße, um für Stimmen bei den Präsidentschafts- und Parlamentswahlen vom 14. Mai in der Türkei zu werben. Dort tritt die YSP anstelle der von einem Verbot bedrohten Demokratischen Partei der Völker (HDP) an. Beide Parteien sind Teil des Bündnisses für Arbeit und Freiheit.
In Kiel haben Supporter der YSP, die im Kurdischen Gesellschaftszentrum aktiv sind, einen Informationstand auf dem Europaplatz eingerichtet und Flugblattverteilaktionen durchgeführt. In dem Schreiben wird die Bedeutung der Abstimmung hervorgehoben: Am 14. Mai wähle die Türkei nicht nur ein neues Parlament und einen neuen Präsidenten, sondern entscheide auch über ihre demokratische Zukunft. Alle Wahlberechtigten im Ausland seien eindringlich dazu aufgerufen, gegen das derzeit herrschende Ein-Mann-Regime zu stimmen.
Im bevölkerungsreichsten Bundesland Nordrhein-Westfalen (NRW), wo mit knapp 500.000 türkischen Staatsangehörigen ein Großteil der rund 1,4 Millionen in der Türkei Wahlberechtigten aus Deutschland leben, gab es Infostände sowohl in Wuppertal als auch in Krefeld und Düsseldorf.
Gute Stimmung in Wuppertal trotz Regenwetter
In der NRW-Landeshauptstadt Düsseldorf hatten sich die Wahlkämpfer:innen auf der Königsallee platziert, um Flyer zu verteilen und Fragen rund um die Abstimmung in drei Wochen zu beantworten. Zwischendurch wurden fröhlich singend der Govend getanzt – die Zusammenkunft ähnelte einer Feier.
In Krefeld haben Mitglieder der Partei der Arbeit (EMEP) und der Föderation Demokratischer Arbeitervereine (DIDF) mit einem Infozelt dafür geworben, dass alle Wahlberechtigten im Ausland für die Türkei-Wahl an die Urnen gehen. „Die YSP hat einen Fahrplan für ein gleichberechtigtes, freies und gemeinsames Leben aller unterdrückten und ignorierten Identitäten“, hieß es im Text eines Flugblattes, das an Interessierte verteilt wurde. Die EMEP wird wie die HDP über die Liste der YSP zu der Parlamentswahl antreten, um Stimmenverluste zu vermeiden. In Krefeld haben ihre Mitglieder zudem zur Teilnahme an Veranstaltungen anlässlich des Internationalen Kampftages der Arbeiterklasse am 1. Mai aufgerufen.