Der Arbeitskreis Umwelt Wiesbaden (AKU) organisiert für Mittwoch, 22. Januar 2025, unter dem Titel „Wie weiter mit Rojava? Aktuelle Situation und Perspektive der selbstverwalteten Region Nord-Ostsyrien“ eine Infoveranstaltung. Der Abend beginnt um 19 Uhr in den Räumlichkeiten des Kooperationspartners Kulturzentrum Schlachthof Wiesbaden (Murnaustraße 1).
Für Vorträge und eine gemeinsame Debatte sind Bianca Winter (Städtefreundschaft Frankfurt- Kobane e.V.), Anita Starosta (medico international), Dr. Sherwan Bery (Kurdischer Roter Halbmond - Heyva Sor a Kurd) sowie Dr. Michael Wilk (Notarzt/Psychotherapeut/Autor) als Redner:innen eingeladen.
Emanzipative Errungenschaften sind in Gefahr
In seiner Veranstaltungs-Ankündigung verweist der Arbeitskreis darauf, dass das Ende des Assad-Regimes vergangenen Dezember nicht zu einem Ende der Kämpfe in Rojava, Nord- und Ostsyrien, führte: „Drohnen sind im Einsatz, unter dem Befehl des türkischen Erdoğan Regimes agierende islamistische Milizen attackieren weiter die Gebiete der Selbstverwaltung. Über 120.000 Menschen wurden erneut vertrieben, weiter werden Menschen getötet oder schwer verletzt. Die auf Befehl Erdoğans erfolgenden Angriffe des NATO-Mitglieds Türkei belasten den Kampf um Freiheit und Selbstbestimmung der multiethnischen Bevölkerung Rojavas. Emanzipative Errungenschaften, die das Gebiet auszeichnen, wie die Gleichberechtigung von Mann und Frau, Minderheitenschutz und Religionsfreiheit, sind in Gefahr.
Die Selbstverteidigungseinheiten der Region, darunter die kurdischen Kämpfer und Kämpferinnen der YPG/YPJ, die unter großen Opfern den „IS" besiegten, werden nun von der türkischen Armee und islamistischen Milizen der „Syrischen Nationalarmee“ (SNA) attackiert. Der im Untergrund existierende „IS" droht zu erstarken. Welche Perspektive haben Frieden, Freiheit, Gleichberechtigung und multiethnischer Föderalismus in Syrien?"
In der Debatte soll es auch darum gehen, was die deutsche parlamentarische Politik hinsichtlich der Angriffe auf Nord- und Ostsyrien unternimmt bzw. unterlässt. Hieran schließt sich die Frage an, welche Möglichkeiten der Unterstützung die Zivilgesellschaft in Deutschland hat.