Anklage gegen mutmaßlichen türkischen Agenten

Die Bundesanwaltschaft hat einen mutmaßlichen Kooperationspartner des in Düsseldorf verurteilten Türkei-Agenten Ali D. angeklagt. Aziz A. wird Agententätigkeit und Verstoß gegen das Waffengesetz vorgeworfen.

Die Bundesanwaltschaft hat am 3. August vor dem Staatsschutzsenat des Oberlandesgerichts Düsseldorf Anklage gegen den deutschen Staatsangehörigen Aziz A. wegen geheimdienstlicher Agententätigkeit und Verstoßes gegen das Waffengesetz erhoben. Wie die BAW am Freitag mitteilte, ist Aziz A. ist ein Bekannter von Ali D., der Mitte Juli wegen derselben Straftaten in Düsseldorf zu einer Freiheitsstrafe von einem Jahr und neun Monaten auf Bewährung verurteilt wurde. Ali D. hat im Auftrag türkischer Nachrichtendienste in Deutschland Informationen über vermeintliche Unterstützer der PKK sowie der Bewegung des islamischen Predigers Gülen gesammelt.

„Um Gleichgesinnte für Ausspähmaßnahmen zu gewinnen, trainierte Ali D. auch auf Schießständen. Zu seinen Trainingspartnern gehörte Aziz A. Dieser erklärte sich im August 2021 gegenüber Ali D. bereit, für den türkischen Geheimdienst Informationen zu beschaffen. Im September 2021 benannte Aziz A. dem Ali D. zwei mutmaßliche Gülen-Anhänger und übermittelte zu einem von ihm weitere Daten. Überdies verkaufte Aziz A. an Ali D. Munition für einen gemeinsamen Besuch eines Schießstandes“, so die BAW. Aziz A. befindet sich auf freiem Fuß.