„Von Kobanê in die Welt“: Aktionswoche geht weiter

Seit Sonntag läuft eine Aktionswoche von #Riseup4Rojava in Solidarität mit der Revolution in Nord- und Ostsyrien. Am Samstag liegt der Fokus auf Antifaschismus, am Sonntag wird zum Abschluss der Gefallenen des Befreiungskampfes gedacht.

Seit Sonntag, dem Welt-Kobanê-Tag am 1. November, läuft die Aktionswoche von Riseup4Rojava, die sich das Ziel gesetzt hat, die Solidarität mit der Revolution in Nord- und Ostsyrien weltweit zu koordinieren. Dies schließt den Aufbau einer weltweiten antifaschistischen Front gegen den türkischen Faschismus ein. In Deutschland wird insbesondere die Zusammenarbeit von Unternehmen und den Regierungsparteien mit der Türkei thematisiert. Koordiniert wird die Aktionswoche von der Kampagne Riseup4Rojava, einem Zusammenschluss politischer Gruppen und Organisationen aus mehr als sieben Ländern.

Am 1. November fanden in acht deutschen Städten und weltweit an vielen weiteren Orten Demonstrationen und Kundgebungen statt. Für die darauffolgenden Tage gab es verschiedene Themenschwerpunkte. So wurde dazu aufgerufen, die deutsche Waffenindustrie zu markieren und zu stören. Neben Online-Info-Abenden, um zu informieren, welche Unternehmen lokal Waffen an die Türkei verkaufen, gab es in Kiel bei Rheinmetall Blockaden vor dem Werkstor.

Feministische Kämpfe und die Revolution von Rojava

Die Revolution in Rojava ist eine Frauenrevolution. Am Mittwoch ging es deswegen darum, feministische Kämpfe zu thematisieren. In Berlin gab es eine Performance des insbesondere aus Protesten in Lateinamerika bekannten Stückes von Las Tesis, welches die Gewalt an Frauen thematisiert. Die Performance in Berlin wurde so überarbeitet, dass auf die Verbindungen von Krieg und Gewalt gegen Frauen durch das Regime in Ankara Bezug genommen wird. Daneben gab es in zahlreichen Städten Plakat- und Banneraktionen.

Berlin: Rote Farbe an der Fensterfront von ThyssenKrupp

Bei ThyssenKrupp in Berlin wählten Aktivist*innen einen radikaleren Ausdruck und kippten blutrote Farbe gegen die Fensterfront. In einem Statement dazu heißt es: „Das zur Zeit größte laufende Rüstungsprojekt zwischen der Bundesrepublik Deutschland & dem türkischen Regime ist der Bau von U-Booten, bei deren Montierung vor allem ThyssenKrupp Marine Systems beteiligt ist.“ Und an anderer Stelle: „Während Heiko Maas nach dem Anschlag in Wien davon schwafelt, dass er bereit & entschlossen dazu sei, sich gegen islamistischen Terror zu stellen, sollte nicht vergessen werden, dass unter anderem er dafür sorgt, dass Erdogan mit Waffen & Geld beliefert wird und ihn somit auch unterstützt, wenn er mit Dschihadisten die kurdische Bevölkerung massakriert.“

Neuruppin: Go-In vor Parteien und Banken

Am Donnerstag wurden weitere Akteure markiert, die mit dem türkischen Faschismus zusammenarbeiten. In Neuruppin wurden gleiche mehrere Parteibüros und Banken „besucht“. Dazu erklärten die Aktivist*innen: „Damit trägt Deutschland aktiv dazu bei, dass Staaten wie die Türkei Menschen vertreiben und ermorden. Die Türkei benutzte zum Beispiel bei ihrer völkerrechtswidrigen Invasion in Rojava Leopard-2-Panzer des deutschen Rüstungskonzerns Rheinmetall und das deutsche Maschinengewehr G3 von Heckler&Koch” und Parteibüros wurden besucht, „um ihnen deutlich zu machen, welche Auswirkungen ihre kriegstreibende Politik hat und dass sie sich als Teil der Parteien in den Provinzen vor ihrer Verantwortlichkeit nicht verstecken können.”

Ökologie, Antifaschismus und Gedenken

Am Freitag war Ökologie das Thema der Aktionswoche. Am Samstag geht es um Antifaschismus, der kurdische Dachverband KON-MED hat Kundgebungen gegen „Diktator Recep Tayyip Erdoğan und den AKP/MHP-Faschismus“ im Gedenken an die Opfer der islamistischen Anschläge in Frankreich und Österreich angekündigt.

Am Sonntag endet die Aktionswoche mit lokalen Gedenken an die Gefallenen im Kampf gegen den Islamischen Staat, den türkischen Staat und im Befreiungskampf allgemein.