Die nach dem gewaltsamen Tod von Jina Mahsa Amini Mitte September ausgebrochenen Aufstände in Ostkurdistan und Iran gehen weiter. Nach Angaben der Menschenrechtsorganisation Hengaw findet in Sine (Sanandadsch), Seqiz (Saqqez), Mêrîwan und Mahabad ein Generalstreik statt. „Seit Beginn der Streiks in den Städten Kurdistans ist der Zugang zum Internet vollständig unterbrochen“, teilt Hengaw mit. Trotzdem erscheinen immer wieder Videos von Protesten und dem brutalen Vorgehen der Sicherheitskräfte im Netz. Auch in Kirmaşan gehen die Straßenproteste weiter.

Proteste in Rojhilat (Ostkurdistan), RojNews

Für die vorläufige Freilassung inhaftierter Demonstrant:innen verlangen die Justizbehörden laut Hengaw in mehreren kurdischen Städten von den Familien eine Bargeldkaution. Genaue Angaben zur Anzahl der Festgenommenen und Inhaftierten liegen nicht vor.

Auch aus anderen Städten in Iran wird von Aufständen berichtet. In Ahvaz in der Provinz Chuzestan am Persischen Golf gingen arabische Aktivist:innen mit der Parole „Jin Jiyan Azadî“ (Frau Leben Freiheit) auf die Straßen. In Zahedan in der Südostprovinz Sistan-Belutschistan, in der am „blutigen Freitag“ vor zwei Wochen mindestens 66 Menschen getötet wurden, fanden nach dem Freitagsgebet erneut Antiregierungsproteste statt. Aus Teheran wird über Aktionen an mehreren Studierenden berichtet.

Aus Karadsch wird von einer brutalen Verhaftung einer jungen Frau auf der Straße durch zivil gekleidete Basidsch-Kräfte berichtet. In einem Video ist zu sehen, wie die Umstehenden mit Waffen bedroht werden.

Auch die weltweite Solidarität mit dem Volksaufstand in Iran reißt nicht ab. In Deutschland finden heute Dutzende Demonstrationen statt. News, Updates und Termine zur Unterstützung des Kampfes für Menschenrechte in Iran werden von Iran Protests Germany gesammelt.