Die kurdischen Dachverbände TJK-E und KCDK-E rufen zu Protesten gegen die Verhaftung der kurdischen Politikerin Leyla Güven auf.
Die Kurdische Frauenbewegung in Europa (TJK-E) bezeichnet die Verurteilung von Leyla Güven zu 22 Jahren und drei Monaten Freiheitsstrafe als „Anwendung des Feindstrafrechts“. Weiter heißt es in der Erklärung: „Leyla Güven ist eine kämpferische Frau, die ihr Leben der Demokratie gewidmet hat und gegen den Tyrannen aufmarschiert. Weder Leyla Güven noch andere Frauen werden sich durch Verurteilungen und Verhaftungen von ihrem Kampf abbringen lassen. Ganz im Gegenteil, unsere Wut ist größer denn je!“
Mit dem Urteil habe die Justiz ein weiteres Mal bewiesen, dass sie im Interesse des türkischen Diktators vorgehe, schreibt die TJK-E: „Das feindliche Urteil richtet sich nicht nur gegen Leyla Güven und den Demokratischen Gesellschaftskongress (KCD), sondern gegen alle Frauen, Kurd*innen und demokratische Kreise. Das faschistische AKP/MHP-Regime hat mit diesem Urteil erneut ein Verbrechen vor den Augen der Weltöffentlichkeit begangen. Diktator Erdogan hat der Liste seiner Menschheitsverbrechen eine weitere Tat hinzugefügt. Es ist an der Zeit, den Diktator zu stoppen. Wann, wenn nicht jetzt? Als kurdische Frauenbewegung erkennen wir das feindliche Urteil nicht an und erklären, dass wir noch mehr dafür kämpfen werden, damit der Diktator vor Gericht gestellt wird. Wir rufen alle dazu auf, die Stimme von Leyla Güven zu sein und den Kampf auszuweiten.“
KCDK-E ruft zum Widerstand gegen das „Imperium der Angst“ auf
Ähnlich äußert sich der Europadachverband KCDK-E. Bei der Verhaftung von Leyla Güven handele es sich um einen Angriff auf den Willen des kurdischen Volkes: „Während die Isolationsfolter auf Imrali weiter andauert, ist ein Imperium der Angst geschaffen worden. In der Türkei ist niemand mehr frei, das Land ist zu einem offenen Gefängnis geworden.“
Wer sich trotzdem noch wehre, werde zum Angriffsziel des türkischen Staates, schreibt der KCDK-E. Das gelte insbesondere für die kurdischen Frauen, die mit der Parole „Jin Jiyan Azadî“ (Frauen, Leben, Freiheit) Widerstand gegen das Regime leisten.
Der Dachverband macht außerdem auf die seit Monaten andauernde Repression gegen den legalen zivilgesellschaftlichen Zusammenschluss „Demokratischer Gesellschaftskongress“ aufmerksam. Der KCD werde als „PKK-Struktur“ deklariert. Die Kriminalisierung gehe einher mit einem massiven Vernichtungsangriff auf das kurdische Volk in allen Teilen Kurdistans.
Der KCDK-E ruft zu Protesten gegen das diktatorische Erdogan-Regime auf – überall und ständig.