Veranstaltung „Rojava und die Frauenrevolution“ in Zürich

In Zürich fand im Rahmen der Zehnjahresfeiern der Revolution von Rojava eine Veranstaltung unter dem Titel „Rojava und die Frauenrevolution“ statt. Dabei stellte das Autor:innenkollektiv das Buch „Wir wissen was wir wollen“ vor.

Die vom Züricher Rojava-Komitee seit April organisierte Veranstaltungsreihe anlässlich des 10. Jahrestags der Rojava-Revolution wurde mit einer Veranstaltung und Buchvorstellung von „Women Defend Rojava“ fortgesetzt. Unter dem Titel „Rojava und die Frauenrevolution“ stellten die Internationalistinnen Nora und Amara das Buch „Wir wissen was wollen“ vor und sprachen über die Entwicklungen der Frauenbewegung in Rojava. 2018 hatten Nora und Amara als Teil einer internationalistischen Frauendelegation gemeinsam mit 14 Frauen Rojava besucht und einen Interviewband zur Rolle der Frauen in der Revolution und der Selbstverwaltung in Rojava erarbeitet.

Standardwerk zur Frauenrevolution von Rojava

Nach fast sechsmonatiger Arbeit kehrte die Redaktionsgruppe nach Europa zurück und veröffentlichte ihre Interviews und Recherchen in dem Band „Wir wissen was wir wollen“. Das Herausgeber:innenkollektiv führte Interviews mit Frauen, die die Umsetzung der Frauenrevolution in die Praxis beschreiben. Zentral in ihren Erzählungen ist der gelebte Widerstand, nicht nur gegen militärische Angriffe auf die Region, sondern auch gegen patriarchale Strukturen in der Gesellschaft. Sie berichten von der Organisierung in Räten, dem Aufbau einer alternativen Ökonomie und beschreiben die Notwendigkeit einer autonomen, feministischen Organisierung. Neben einer historischen Einordnung der kurdischen Frauenbewegung und ihren ideologischen Bezugspunkten wird in dem Anfang 2021 erschienenen Buch auch die Bedeutung feministischer Organisierung für eine globale Perspektive auf gesellschaftlichen Wandel unterstrichen.

Eine Menschheitsrevolution“

Die Internationalistinnen berichteten über die zehn Jahre Entwicklung der Frauenrevolution in Rojava und die Notwendigkeit, die Revolution zu verteidigen. In ihrem Vortrag sagte Amara, dass die 2012 begonnene Revolution in Rojava einen kollektiven Wert der Menschheit darstelle und geschützt werden müsse. Frauen, die vor der Revolution ignoriert, versklavt und auf das Haus beschränkt waren, seien heute in allen Lebensbereichen präsent und die treibenden Kräfte der Revolution. Amara wies darauf hin, dass dies ein Beispiel und eine Hoffnung nicht nur für Rojava, Syrien oder den Nahen Osten, sondern auch für die Frauenbewegungen in der ganzen Welt darstelle. Sie unterstrich die akute Bedrohung der Revolution durch den türkischen Staat.

Die Revolution verteidigen“

Nora unterstreicht die Bedeutung der Revolution als Alternative zur kapitalistischen Moderne, die die Hegemonialstaaten beunruhige. Daher sei Rojava akut bedroht und müsse jetzt weltweit verteidigt werden.