Rojava-Feiern in Göttingen, Zürich und Wien

Auf Veranstaltungen in Göttingen, Zürich und Wien ist das zehnjährige Bestehen der Revolution von Rojava gefeiert worden. Die Veranstalter:innen wiesen auf die drohende türkische Invasion in Nordsyrien hin und forderten eine Flugverbotszone.

In Göttingen, Zürich und Wien haben am Samstag Veranstaltungen zum zehnjährigen Jubiläum der Revolution von Rojava stattgefunden.

Göttingen

 

Am Gänseliesel-Brunnen in der Innenstadt von Göttingen fand eine Kundgebung statt. In Redebeiträgen wurde über die Revolution von Rojava und die akute Bedrohung der Region durch die Türkei informiert. Ein Redner führte aus, dass die Menschen in Kobanê am 19. Juli 2012 die Beamten des syrischen Regimes „entmachtet und nach Hause geschickt“ hätten, um sich selbstbestimmt zu organisieren. „Was mit den organisierten Frauen der kurdischen Freiheitsbewegung begann, hat sich in den vergangenen zehn Jahren zu einem Projekt aller Ethnien, Kulturen und Glaubensrichtungen der Region entwickelt. Es wurde ein alternatives Selbstverwaltungsmodell geschaffen und Stück für Stück erweitert, bis sich alle Menschen dort wiederfinden und organisieren konnten“, so der Redner. Dieses demokratische Miteinander werde heute auch in Göttingen gefeiert. „Abdullah Öcalan, Vordenker dieser Theorie, hat erkannt, dass eine Gesellschaft, in der die Frauen nicht frei sind, selbst nicht frei sein kann. Frauenbefreiung wird in Rojava seit nunmehr zehn Jahren praktisch gelebt. Dieser und weitere Fortschritte wurden in den letzten Jahren erzielt, und genau das wollen wir hier heute feiern.“

Angesichts der drohenden Invasion der türkischen Armee wurde auf der Kundgebung die Schließung des Luftraums über der Autonomieregion Nord- und Ostsyrien gefordert.

Zürich

 

In Zürich hatten das Rojava-Komitee, die Demokratische Kurdische Gemeinde Schweiz (CDK-S), die kurdische Frauenbewegung YJK-S, die PYD und die kurdischen Jugendbewegungen TCŞ und Teko-Jin zu einer Freiluftveranstaltung auf dem Helvetiaplatz eingeladen. Die Feier begann mit einer Schweigeminute für die Gefallenen des Befreiungskampfes. Das Rojava-Komitee rief in der Begrüßungsansprache zur Verteidigung der Revolution auf: „Während wir heute das zehnjährige Bestehen der Revolution feiern, droht Rojava eine weitere Invasion des türkischen Staats. Wir rufen alle dazu auf, die Revolution von Rojava zu verteidigen.“

Nach weiteren Reden wurde der PYD-Politiker Salih Muslim live aus Rojava zugeschaltet. Muslim richtete „aus Tausenden Kilometern Entfernung“ Grüße aus an alle, die das zehnjährige Jubiläum der Revolution feierten: „Diese Revolution ist eine Revolution der Völker, in der auch Internationalistinnen und Internationalisten gefallen sind. Wir sind stolz auf sie und vereint in unserer Freude und unserer Trauer.“

Danach wurde eine Videobotschaft von Internationalist:innen aus Rojava eingespielt. Antifa-Aktivist:innen hängten aus Solidarität mit der Revolution von Rojava in der Nähe des Festplatzes ein Transparent auf. Im Kulturprogramm traten Berfîn Demir und Sercan Kobanê sowie Musiker:innen von TEV-ÇAND auf. Die Feier endete mit ausgelassenen Tänzen.

Wien

 

In Wien fand eine Demonstration statt, die mit einer Feier auf dem Heldenplatz endete. Auf der Mariahilfer Straße wurde während der lautstarken Demonstration eine riesige YPJ-Fahne aus einem Gebäude herabgelassen.