Veranstaltung in Frankfurt: „Erdogans neue Türkei“

Die bundesweite Veranstaltungsreihe „Erdoğans ‚Neue Türkei’ und der Krieg gegen die Kurd:innen - Bericht der Friedensdelegation nach Südkurdistan” ist am Freitag unter Teilnahme von über 70 Menschen in Frankfurt fortgesetzt worden.

Zeitweise mehr als 70 Menschen aus verschiedenen Spektren und Generationen der politischen Linken in Frankfurt/M. sind am Freitagabend der Einladung zur Veranstaltung „Erdogans ,Neue Türkei' und der Krieg gegen die Kurd:innen" ins Café Exzess gefolgt. Die Teilnehmer:innen zeigten ein großes Interesse an der Thematik und die Anzahl der Erschienenen stellt eine gute Dynamik dar, vermutlich auch ausgelöst durch die Friedensdelegation und die Wellen, die diese auch in den hiesigen Medien sowie der deutschen Linken geschlagen hat.

Mit einem Referenten von Civaka Azad (Kurdisches Zentrum für Öffentlichkeitsarbeit e.V.) und einer Referentin von „Women Defend Rojava“, die Teil der „Internationalen Delegation für Frieden und Freiheit in Kurdistan" war, ging der Vortrag zunächst mit einer politischen Einordnung der aktuellen Situation los. Es wurde über die Entwicklungen seit dem Strategiewechsel des türkischen Staates 2015, die verschiedenen internationalen und regionalen Akteure sowie deren jeweilige Ziele und Interessen gesprochen. Auf die Kriegsführung und besonders die Ziele des türkischen Staates wurde verstärkt eingegangen.

Danach berichtete eine Teilnehmerin der Delegation nach Südkurdistan von ihren Erfahrungen vor Ort und teilte diese mit den Teilnehmenden der Veranstaltung. Es ging um Ökozid, das Ezidentum, die Auswirkungen des Krieges, die Haltung der Bevölkerung, die Rolle der PDK, sowie ganz konkret auch den Alltag und die Erfahrungen mit Repression während der Friedensdelegation. Auch die Rolle Deutschlands, der EU und der NATO unter Führung der USA wurde wiederholt thematisiert.

Zum Abschluss gab es viele Fragen aus dem Publikum, so zum Beispiel zur Rolle des Iran, der Wahrscheinlichkeit eines innerkurdischen „Bruderkrieges", dem Alltag auf der Delegation und der neu gegründeten „Internationalen Initiative DEFEND KURDISTAN", die während der Delegationsreise in Hewlêr (Erbil) ausgerufen wurde.

Der nächste angekündigte Termin der bundesweiten Veranstaltungsreihe ist am 30. Juni in Berlin im SO36 (Oranienstraße 190). Am 3. Juli findet ein internationaler Aktionstag von DEFEND KURDISTAN statt.