„Verändern wollte ich eine Menge“-Lesetour in Österreich

In Österreich findet demnächst eine Lesetour des Buchs „Verändern wollte ich eine Menge – Aus dem Leben der Internationalistin Ellen Stêrk“ statt. Den Auftakt gibt es am Montag in Innsbruck, danach geht es in Salzburg, Wels, Wien und Graz weiter.

In Österreich findet in der kommenden Woche eine Lesetour des Buchs „Verändern wollte ich eine Menge – Aus dem Leben der Internationalistin Ellen Stêrk“ statt. Den Auftakt gibt es am Montag in Innsbruck, danach geht es mit der Tour in Salzburg, Wels, Wien und Graz weiter. Zwei Personen aus dem Herausgeber*innenkollektiv lesen aus dem Werk und erzählen von Ellen Stêrk sowie dem Entstehungsprozess.

Das 2022 beim Münsteraner Verlagskollektiv edition assemblage erschienene Buch „Verändern wollte ich eine Menge“ erzählt das Leben von Ellen Jaedicke, einer feministischen Internationalistin, die 2016 an Krebs starb. Durch das Zusammenspiel persönlicher Briefe, emotionaler Erinnerungen und sachlicher Informationen ermöglicht das Buch auch nach ihrem Tod eine Begegnung mit Jaedicke, die in Kurdistan den Namen „Stêrk“ (Stern) angenommen hatte. Ihre Geschichte lädt dazu ein, Utopien zu gewinnen und Internationalismus neu zu leben. Diese aus vielen Perspektiven kollektiv zusammengetragene Biografie gibt auch einen Einblick in die letzten Jahrzehnte feministischer Organisierung in Deutschland und Kurdistan.

Ellen Jaedicke war etwa zehn Jahre lang in der kurdischen Frauenbewegung aktiv, hatte sich in Deutschland unter anderem in der Frauenbewegung engagiert und die Kampagne „Tatort Kurdistan“ mit ins Leben gerufen. 2007 reiste sie erstmals für mehrere Monate in die kurdischen Gebiete der Türkei und arbeitete dort in Amed (tr. Diyarbakır) in einem Frauenprojekt mit. 2009 organisierte sie die Reise deutscher Aktivist:innen zum ersten Mesopotamischen Sozialforum.

2010 richtete Jaedicke gemeinsam mit weiteren Frauen eine Delegationsreise nach Südkurdistan und in die Medya-Verteidigungsgebiete aus, um zu erfahren, wie kurdische Frauen leben, kämpfen und sich organisieren. Das Buch „Widerstand und gelebte Utopie“, welches aus dieser Reise hervorging und 2012 erschienen ist – im mittlerweile verbotenen Mezopotamien Verlag –, bleibt weiterhin ein wichtiges Dokument dieser Auseinandersetzung. Im selben Jahr begann Ellens eineinhalbjähriger Aufenthalt bei der Guerilla in den Bergen Kurdistans.

Die Termine für die Lesetour durch Österreich sind:

Innsbruck: 11. Dezember, 19:00 Uhr, Café Lotta, Hallerstr. 1

Salzburg: 12. Dezember, 18:30 Uhr, Soli-Café, Lasserstr. 30

Wels: 13. Dezember, 18:00 Uhr, Info-Laden, Stadtpl. 39a

Wien: 14. Dezember, 18:30 Uhr, Demokratisches Gesellschaftszentrum der Kurdinnen und Kurden, Jurekgasse 26

Graz: 16. Dezember, 18:00 Uhr, Bildungsverein Volkshaus, Lagergasse 98a