Zum sechsten Todestag von Ellen Jaedicke fand am gestrigen Sonntag eine Lesung ihrer Biographie „Verändern wollte ich eine Menge“ im Garten der Frauen auf dem Ohlsdorfer Friedhof in Hamburg statt. Das Buch, das im Mai bei edition assemblage erschienen ist, erzählt das Leben von der feministischen Internationalistin, genannt „Stêrk“, die nur 40 Jahre alt wurde.
Etwa zehn Jahre lang war Jaedicke in der kurdischen Frauenbewegung aktiv, hatte sich in Deutschland unter anderem in der Frauenbewegung engagiert und die Kampagne „Tatort Kurdistan“ mit ins Leben gerufen. 2007 reiste sie erstmals für mehrere Monate in die kurdischen Gebiete der Türkei und arbeitete dort in Amed (tr. Diyarbakır) in einem Frauenprojekt mit. 2009 organisierte sie die Reise deutscher Aktivist:tinnen zum ersten Mesoptoamischen Sozialforum.
Die aus vielen Perspektiven kollektiv zusammengetragene Biografie Ellen Jaedickes gibt auch Einblicke in die letzten Jahrzehnte radikal linker Bezüge und feministischer Organisierungsansätze. Zwei Personen aus dem Herausgeber:innenkollektiv der Organisierung „Gemeinsam Kämpfen“ lasen aus dem Buch und erzählten von der Internationalistin sowie dem Entstehungsprozess des Buches. Jaedickes Ziel war es, den Demokratischen Konföderalismus auch für hier aufzubauen, somit wird sie auch von der Gruppe als Vorkämpferin gesehen. Etwa. 25 Personen überwiegend aus dem Umfeld des Gartens der Frauen waren nach Ohlsdorf gekommen, wo auch eine Ausstellung mit Bildern von Ellen aufgehängt worden war.